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Diclofenac-Gele Arzneimittelgruppen NSAR Schmerzgele

Diclofenac-Gele sind halbfeste Zubereitungen mit dem Wirkstoff Diclofenac mit schmerzlindernden, entzündungshemmenden und antitumoralen Eigenschaften. Sie werden für die Behandlung von Schmerzen und Entzündungen verschiedener Ursache eingesetzt, zum Beispiel bei Sportverletzungen, Rückenschmerzen, Rheuma und bei Muskel- und Gelenkschmerzen. Das Gel mit 3% Diclofenac ist ausschliesslich für die Behandlung der aktinischen Keratose vorgesehen. Die Arzneimittel werden abhängig von der Konzentration zwei- bis viermal täglich aufgetragen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Hautausschläge und allergische Reaktionen. Das Risiko für systemische Nebenwirkungen ist Vergleich mit Tabletten und Kapseln gering.

synonym: Topisches Diclofenac

Produkte

Diclofenac-Gele sind in der Schweiz seit dem Jahr 1985 im Handel. Neben dem Original Voltaren® sind heute zahlreiche Produkte und Generika erhältlich.

Die übliche Konzentration liegt bei 1 %. Im Jahr 2012 wurde zusätzlich ein Gel mit 2 % lanciert (Voltaren® Dolo forte Emulgel). Generika wurden im Jahr 2020 zugelassen. Pennsaid® mit 2 % Diclofenac zeichnet sich durch seinen Dimethylsulfoxid-Gehalt und seine halbflüssige Konsistenz aus.

Seit dem Jahr 2011 ist in der Schweiz ein Gel mit 3 % Diclofenac für die Behandlung von aktinischen Keratosen im Handel (Solaraze®). Siehe unter Diclofenac Gel 3 %.

Dieser Artikel bezieht sich auf ein- und zweiprozentige Gele.

Struktur und Eigenschaften

Diclofenac (C14H11Cl2NO2, Mr = 296.15 g/mol) liegt in Gelen häufig als Natriumsalz vor, ein weisses bis schwach gelbliches, kristallines Pulver, das in Wasser wenig löslich ist. In einigen Gelen ist es auch als Diethylamin, Epolamin oder Kaliumsalz enthalten. Zwischen den verschiedenen Zubereitungen und Salzen bestehen möglicherweise Unterschiede bezüglich der Aufnahme und der Verteilung in die Gewebe. Auch die verschiedenen Hilfsstoffe können zu Unterschieden führen.

Wirkungen

Diclofenac (ATC M02AA15 ) hat schmerzlindernde, entzündungshemmende und antitumorale Eigenschaften. Es dringt in das Gewebe ein und hemmt die Synthese der Prostaglandine durch Inhibition der Cyclooxygenase.

Topisches Diclofenac ist deutlich besser verträglich als die Tabletten oder Kapseln. Orales Diclofenac kann zahlreiche, auch schwere unerwünschte Wirkungen verursachen. Der Grund ist, dass die Plasmakonzentration nach der topischen Verabreichung wesentlich, bis zu 14-mal tiefer, ist und das Gel vorwiegend lokal wirksam ist.

Wirkmechanismus der NSAR, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die äusserliche Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen:

Diclofenac 3 % wird für die Behandlung aktinischer Keratosen verwendet.

Dosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Die Anweisungen sollen beachtet werden und das Gel darf nicht überdosiert aufgetragen werden. Einprozentige Gele werden zwei- bis viermal, zweiprozentige Gele nur zweimal täglich aufgetragen und leicht eingerieben. Die Therapiedauer wird von der Fachinformation für die Selbstmedikation eingeschränkt. Nach dem Auftragen sollen die Hände gewaschen werden.

Freisetzung eines Wirkstoffs aus einer halbfesten Zubereitung, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Kontraindikationen

Das Gel soll nicht auf verletzte, offene oder erkrankte Hautstellen aufgetragen werden und nicht mit den Augen oder Schleimhäuten in Kontakt kommen. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Arzneimittel-Wechselwirkungen sind nicht bekannt. Das Risiko für systemische Interaktionen wird als gering angesehen. Bei grossflächiger und längerfristiger Anwendung sind sie aber nicht auszuschliessen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen wie ein Hautausschlag, Ekzeme, Rötungen, eine Kontaktdermatitis und Juckreiz.

Das Risiko für systemische unerwünschte Wirkungen von Diclofenac wird bei korrekter Anwendung als gering angesehen.

siehe auch

Diclofenac Gel 3 %, Diclofenac, NSAR, Aktinische Keratose, Piroxicam-Gel, Schmerzgel

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.7.2024 geändert.
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