Prellung IndikationenEine leichte Prellung ist eine geschlossene Verletzung, die von einer stumpfen Gewalteinwirkung verursacht wird. Zu den möglichen Beschwerden gehören Schmerzen, ein Bluterguss, eine Hautverfärbung und Schwellungen. Prellungen sollen geschont, gekühlt, komprimiert und hochgelagert werden. Zur medikamentösen Therapie werden in erster Linie schmerzlindernde und kühlende Gele sowie Schmerzmittel eingesetzt. Nicht alle Prellungen können selbst behandelt werden.
synonym: Contusion, Kontusion, Contusio, Prellungen
SymptomeZu den möglichen Symptomen einer leichten Prellung gehören Schmerzen, ein Bluterguss, eine Hautverfärbung, Schwellungen und Schürfungen. Bei einer offenen Verletzung wird in der Regel nicht von einer Prellung gesprochen, sondern beispielsweise von einer Rissquetschwunde. Weitere Beschwerden hängen von der betroffenen Körperregion und dem Schweregrad ab.
UrsachenEine Prellung entsteht durch eine plötzliche und stumpfe Gewalteinwirkung, zum Beispiel bei einem Unfall, einem Schlag, einer Kollision, aufgrund eines herabfallenden Gegenstands oder bei einem Sturz. Der entstehenden Schwellung liegt meist ein Bluterguss zugrunde.
DiagnoseEinfache Prellungen können selbst behandelt werden. Eine ärztliche Behandlung ist unter anderem angezeigt bei:
- Grossflächige und schwere Prellungen
- Verdacht auf innere Verletzungen oder Knochenbrüche
- Starke Einschränkung der Beweglichkeit
- Grössere Wunden und Blutungen
- Patientinnen und Patienten unter Antithrombotika
- Säuglinge, ältere Menschen
- Prellungen im Genitalbereich und im Gesicht resp. am Kopf
- Entzündungen und Infektionen
Leichte Prellungen können nach dem sogenannten „PECH“-Schema behandelt werden. PECH steht für Pause, Eis, Compression und Hochlagern:
- Schonen
- Kühlen zieht die Gefässe und das Gewebe zusammen und reduziert die Schwellung, die Schmerzen und entzündliche Prozesse. Kühlen kann man zum Beispiel mit einem Cold-Hot-Pack, Wasser oder einem Kältespray. Vorsicht mit eiskalten Produkten, weil dabei eine lokale Erfrierung entstehen kann!
- Das Hochlagern und eine Kompression mit einer elastischen Binde reduzieren den Blutfluss und damit die entstehende Schwellung und die Schmerzen.
Lokal verabreichte Arzneimittel wie Gele und Salben sind kühlend, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Sie sind in der Regel gut verträglich:
- Diclofenac-Gel
- Wallwurzsalben
- Arnikasalben
- Essig-weinsaure Tonerde-Lösung
- Kühlgele mit Menthol
- Rosskastaniensalben
- Zahlreiche weitere Produkte stehen zur Verfügung.
Schmerzmittel sind schmerzlindernd und entzündungshemmend. Bei der oralen Therapie muss mit mehr unerwünschten Wirkungen gerechnet werden:
- Paracetamol, Ibuprofen und Naproxen
- Den Heparinen werden antithrombotische, entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften zugeschrieben.
Weitere Möglichkeiten:
- In der Homöopathie werden häufig Arnika-Globuli und andere Arnika-Zubereitungen zur Behandlung verwendet.
- Traumeel® Salbe
- Almekinders L.C. Anti-inflammatory treatment of muscular injuries in sport. An update of recent studies. Sports Med, 1999, 28(6), 383-8 Pubmed
- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Lehrbücher der Orthopädie
- Quellen
- Van Mechelen W. The severity of sports injuries. Sports Med, 1997, 24(3), 176-80 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.