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Kaugummis Darreichungsformen

In der Pharmazie werden Kaugummis als Arzneiform für die lokale und systemische Verabreichung von Wirkstoffen verwendet. Sie bestehen aus einer Grundmasse aus Gummi mit Hilfsstoffen und sind zum Kauen und nicht zum Schlucken vorgesehen. Typische Vertreter sind Nicotin-Kaugummis zur Raucherentwöhnung und Kaugummis für die Vorbeugung und Behandlung der Reisekrankheit. Des Weiteren sind auch verschiedene Kaugummis aus anderen Produktekategorien im Handel.

synonym: Wirkstoffhaltige Kaugummis, Masticabilia gummis medicata PhEur, Kaudepots, Medicated chewing gums, Medizinische Kaugummis

Produkte

Kaugummis mit pharmazeutischen Wirkstoffen sind in Apotheken und Drogerien erhältlich. In der Schweiz sind nur wenige Arzneimittel als Kaugummis zugelassen. Die meisten gehören zu anderen Produktekategorien, zum Beispiel zu den Süsswaren, Nahrungsergänzungsmitteln oder Zahnpflegeprodukten.

Struktur und Eigenschaften

Wirkstoffhaltige Kaugummis sind feste Einzeldosiszubereitungen mit einer Grundmasse, die vorwiegend aus Gummi besteht und die zum Kauen und nicht zum Schlucken vorgesehen sind. Sie enthalten einen oder mehrere Wirkstoffe, die beim Kauen freigesetzt werden. Sie bestehen aus wasserlöslichen und -unlöslichen Anteilen.

Die Grundlage ist ein geschmackloses und knetbares Gummi, das aus natürlichen oder synthetischen Elastomeren besteht (z.B. Polyvinylacetat). Zu den Hilfsstoffen in Kaugummis gehören:

Die Kaugummis können durch Verpressen oder Erweichen und Schmelzen hergestellt werden.

Wirkungen

Die pharmakologischen Effekte sind von den enthaltenen Wirkstoffen abhängig. Sie werden beim Kauen aus der Grundlage freigegeben. Die Wirkstoffe werden entweder direkt über die Mundschleimhaut oder im Darm in den Blutkreislauf absorbiert. Bei der bukkalen Absorption wird der First-Pass-Metabolismus umgangen. Ferner können die Wirkstoffe auch lokale Effekte in der Mundhöhle und im Rachen ausüben.

Kaugummis eignen sich für Kinder und Patienten mit Schluckstörungen und sie haben einen raschen Wirkungseintritt.

Beispiele und Anwendungsgebiete

Arzneimittel:

Produkte ohne medizinische Indikation:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Kaugummis werden während einer definierten Zeitspanne in der Regel langsam gekaut.

Gegenanzeigen

Gemäss der Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den spezifischen möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen im Mund- und Rachenraum, Überempfindlichkeitsreaktionen und Verdauungsstörungen.

siehe auch

Kautabletten, Dispergierbare Tabletten

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 24.3.2024 geändert.
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