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Levetiracetam Arzneimittelgruppen Antiepileptika Racetame

Levetiracetam ist ein antiepileptischer Wirkstoff aus der Gruppe der Racetame, der zur Behandlung von Patienten mit einer Epilepsie verabreicht wird. Die Effekte werden der Bindung an das synaptische Vesikelprotein 2A zugeschrieben. Dies führt zu einer reduzierten Ausschüttung von Neurotransmittern im zentralen Nervensystem. Die Tabletten werden in der Regel zweimal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit, Schläfrigkeit und Schwäche. Levetiracetam hat im Unterschied zu den traditionellen Antiepileptika ein geringes Potential für Arzneimittel-Wechselwirkungen.

synonym: Levetiracetamum PhEur, LEV, UCB L059

Produkte

Levetiracetam ist in Form von Filmtabletten, als orale Lösung und als Infusionskonzentrat im Handel (Keppra®, Generika). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2000 zugelassen (USA: 1999). Ab dem Jahr 2011 kamen Generika und neue Darreichungsformen in den Handel (Minipacks). Als Nachfolger wurde von UCB Brivaracetam (Briviact®) entwickelt. Im Jahr 2024 wurde ein Granulat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen freigegeben.

Struktur und Eigenschaften

Levetiracetam (C8H14N2O2, Mr = 170.2 g/mol) ist ein Pyrrolidinon-Derivat (Oxo-Pyrrolidin) und liegt als reines S-Enantiomer von Etiracetam vor (Lev-Etiracetam). Es ist ein weisses, kristallines Pulver mit einem schwachen Geruch und einem bitteren Geschmack, das in Wasser sehr leicht löslich ist. Levetiracetam ist strukturell mit dem Nootropikum Piracetam (Nootropil®, ebenfalls UCB) verwandt.

Wirkungen

Levetiracetam (ATC N03AX14 ) hat antiepileptische und antikonvulsive Eigenschaften. Die Effekte werden der Bindung an das synaptische Vesikelprotein 2A (SV2A) zugeschrieben. SV2A ist ein Membranprotein, das in synaptischen Vesikeln vorkommt und bei der Freisetzung von Neurotransmittern aus den Vesikeln in den synaptischen Raum eine wichtige Rolle spielt. Die Bindung von Levetiracetam an SV2A reduziert die Ausschüttung von Neurotransmittern. Des Weiteren hat es auch einen Einfluss auf die Calciumspiegel in den Nervenzellen. Levetiracetam wird sehr gut absorbiert und hat eine Halbwertszeit von ungefähr 7 Stunden.

Indikationen

Zur Behandlung von Patienten mit Epilepsie:

Dosierung

Gemäss der Arzneimittel-Fachinformation. Die Tabletten werden in der Regel zweimal täglich (morgens und abends) unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Das Absetzen soll ausschleichend erfolgen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Im Unterschied zu früheren Antiepileptika hat Levetiracetam ein geringes Potenzial für Wechselwirkungen. Es interagiert nicht mit CYP- oder UGT-Isoenzymen. Levetiracetam wird durch eine enzymatische Hydrolyse der Acetamidgruppe biotransformiert. Die Elimination erfolgt hauptsächlich über den Harn.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit, Schläfrigkeit und Schwäche. Deshalb ist beim Autofahren Vorsicht geboten.

siehe auch

Racetame, Brivaracetam (Nachfolger)

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 6.11.2024 geändert.
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