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Zugsalben Arzneimittelgruppen Salben

Zugsalben sind halbfeste Zubereitungen für die äusserliche Anwendung auf der Haut mit einer schwarzbraunen Farbe. Sie enthalten in der Regel das sulfonierte Schieferöl Ammoniumbituminosulfonat und teilweise weitere Wirkstoffe. Zugsalben haben desinfizierende, antimikrobielle, entzündungshemmende und erweichende Eigenschaften und werden bei Hauterkrankungen mit einer Eiterbildung verabreicht. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen und allergische Reaktionen.Produkte

Zugsalben sind in Apotheken und Drogerien erhältlich. Sie sind als Arzneimittel zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Zugsalben sind halbfeste Zubereitungen zur äusserlichen Anwendung auf der Haut mit einer schwarzbraunen Farbe. Ein typischer Bestandteil ist Ammoniumbituminosulfonat (Ichthammol), das Ammoniumsalz eines sulfonierten Schieferöls in verschiedenen Konzentrationen. Es wird durch die trockene Destillation aus kerogenhaltigem Ölschiefer und anschliessender Sulfonierung des Destillats und Neutralisierung des Produkts mit Ammoniak gewonnen. Ölschiefer ist ein Sedimentgestein, das beispielsweise bei Seefeld im Tirol in Österreich abgebaut wird.

Daneben können Zugsalben traditionelle natürliche Bestandteile wie Perubalsam, basisches Bismutgallat, Zinkoxid, Lebertran, Fichtenharz, Kampfer und Essig-weinsaure Tonerde-Lösung enthalten.

Wirkungen

Zugsalben haben entzündungshemmende, desinfizierende, antimikrobielle (antibakterielle, antimykotische), schmerzlindernde, wundheilungsfördernde und hauterweichende Eigenschaften. Sie sollen die Reifung des Krankheitsherdes beschleunigen und den Durchbruch des Eiters nach aussen ermöglichen.

Anwendungsgebiete

Für kleine Wundeiterungen, Hautentzündungen, Furunkel, Eiterbeulen und Abszesse (z.B. Umlauf).

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Anwendung ist vom Produkt und von der Konzentration abhängig. Zugsalben werden lokal oder als Salbenverband aufgetragen. Bei einer ausbleibenden Besserung ist eine ärztliche Behandlung erforderlich, weil eine Bakterieninfektion Komplikationen verursachen kann.

Kontraindikationen

Nicht grossflächig anwenden. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Andere topische Arzneimittel sollen nicht zeitgleich verabreicht werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen und allergische Reaktionen.

siehe auch

Ammoniumbituminosulfonat, Umlauf, Streptococcus pyogenes

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 10.2.2024 geändert.
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