Bismut Arzneimittelgruppen Chemische ElementeBismut ist ein chemisches Element, das in Arzneimitteln in Form verschiedener Salze oder in organischen Verbindungen vorliegt. Es hat antimikrobielle, entzündungshemmende, schleimhautprotektive, antazide und adstringierende Eigenschaften und wird unter anderem für die Eradikation von Helicobacter pylori eingesetzt. Weitere Anwendungsgebiete sind Hämorrhoiden, gastrointestinale Störungen, Hauterkrankungen und diagnostische Untersuchungen. Die Arzneimittel werden peroral, topisch und rektal verabreicht. Bismut kann die Schleimhäute und den Stuhl schwarz verfärben.
synonym: Bi, Bismutum, Wismut, Bismuth
ProdukteIn der Schweiz ist Bismut ausschliesslich als Kombinationspräparat in Form von Kapseln und Suppositorien im Handel.
Im Deutschen wird das Element als Bismut (oder Wismut) und im Englischen als Bismuth (mit h) bezeichnet.
Struktur und EigenschaftenBismut (Bi) ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 83, das als brüchiges Metall oder Halbmetall mit einer silbernweissen Farbe vorliegt. Es ist in Arzneimitteln in Form verschiedener Salze enthalten, zum Beispiel als Bismutsubcitrat-Kalium und als Bismutsuccinat. Im Arzneibuch wird unter anderem basisches Bismutcarbonat, basisches Bismutgallat, schweres, basisches Bismutnitrat und basisches Bismutsalicylat definiert. Bismut kommt auch in organischen Verbindungen vor, zum Beispiel im Wirkstoff Bibrocathol.
WirkungenBismut (ATC A07BB ) hat antimikrobielle, entzündungshemmende, schleimhautprotektive, antazide und adstringierende Eigenschaften. Die Gegenionen, zum Beispiel das Salicylat, können ebenfalls pharmakologische Effekte entfalten.
IndikationenIndikationen in der Schweiz (Kombinationspräparate):
- Unterstützende Behandlung bei Streptokokken-Angina, Infektionen des Mund- und Rachenraumes (rektal)
- Eradikation von Helicobacter pylori (peroral)
Weitere Anwendungsgebiete, in der Schweiz ohne Zulassung:
- Gastrointestinale Störungen: Magenbrennen, Durchfall, Reisedurchfall, Blähungen
- Hämorrhoiden
- Hauterkrankungen
- Infektionskrankheiten
- Mundgeruch, Körpergeruch
- Als Kontrastmittel
Gemäss der Fachinformation. Bismut wird peroral, topisch und rektal verabreicht.
KontraindikationenDie vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:
- Gastrointestinale Beschwerden
- Hautreaktionen
- Verfärbung der Schleimhäute, Schwarzverfärbung des Stuhls
- Nieren- und Leberbeschwerden
- Spezifische unerwünschte Wirkungen der Salzbestandteile (z.B. Salicylat)
- Alkim H. et al. Role of Bismuth in the Eradication of Helicobacter pylori. Am J Ther, 2017, 24(6), e751-e757 Pubmed
- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA, UK)
- Keogan D.M., Griffith D.M. Current and potential applications of bismuth-based drugs. Molecules, 2014, 19(9), 15258-97 Pubmed
- Salvador J.A. et al. Bismuth compounds in medicinal chemistry. Future Med Chem, 2012, 4(11), 1495-523 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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