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Remifentanil Arzneimittelgruppen Opioide

Remifentanil ist ein potenter Wirkstoff aus der Gruppe der Opioide mit schmerzlindernden und sedierenden Eigenschaften. Es wird für die Schmerzlinderung und Sedierung im Rahmen chirurgischer Eingriffe und in der Intensivpflege angewandt. Remifentanil ist ein „Soft Drug“: Es hat einen schnellen und vorhersehbaren Wirkungseintritt und eine kurze Wirkungsdauer. Da es von unspezifischen Esterasen abgebaut wird, kann es auch bei Organversagen angewandt werden. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören wie bei anderen Opioiden tiefer Blutdruck, langsamer Puls und Atemdepression.

synonym: Remifentanilum, Remifentanili hydrochloridum, Remifentanilhydrochlorid

Produkte

Remifentanil ist als Pulver zur Herstellung eines Konzentrates zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung im Handel (Ultiva®, Generika). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1996 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Remifentanil (C20H28N2O5, Mr = 376.4 g/mol) liegt in Arzneimitteln als Remifentanilhydrochlorid vor, ein weisses Pulver. Der Wirkstoff wird in vivo schnell von unspezifischen Esterasen zur relativ inaktiven Remifentanilsäure hydrolysiert und ist deshalb auch bei Organversagen einsetzbar. Remifentanil ist strukturell mit Fentanyl verwandt und ist ein 4-Anilidopiperidin wie Alfentanil und Sufentanil.

Wirkungen

Remifentanil (ATC N01AH06 ) hat schmerzlindernde und sedierende Eigenschaften. Es ist ein selektiver µ-Opioid-Agonist mit schnellem und vorhersehbarem Wirkungseintritt (ca. 1 Minute) und sehr kurzer Wirkdauer. Die Halbwertszeit beträgt nur 3 bis 10 Minuten. Die Effekte können mit Opioid-Antagonisten wie Naloxon aufgehoben werden. Aufgrund seiner pharmakokinetischen Eigenschaften kann Remifentanil als Soft Drug bezeichnet werden.

Wirkmechanismus der Opioide, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird intravenös verabreicht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Arzneimittel-Wechselwirkungen wurden mit Anästhetika, Benzodiazepinen, zentral dämpfenden Wirkstoffen und kardiodepressiven Substanzen (Betablocker, Calciumkanalblocker) beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Muskelstarre der Skelettmuskulatur, Kardiodepression (tiefer Blutdruck, langsamer Puls), Übelkeit, Erbrechen, akute Atemdepression, Apnoe, Juckreiz, Zittern nach der Operation und Verstopfung.

siehe auch

Fentanyl, Sufentanil, Alfentanil, Opioide

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 23.9.2024 geändert.
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