Postherpetische Neuralgie IndikationenAls postherpetische Neuralgie wird ein Nervenschmerz bezeichnet, der im Bereich auftritt, der von einer Gürtelrose betroffen war. Zu den möglichen Beschwerden gehören Schmerzen, eine erhöhte Empfindlichkeit und Juckreiz. Betroffen sind vor allem ältere und immunsupprimierte Personen. Die Erkrankung wird von der endogenen Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus verursacht, einem DNA-Virus aus der Familie der Herpesviren, das bei Kindern die Windpocken auslöst. Sie kann spontan abheilen, aber auch monate- bis jahrelang anhalten. Zur medikamentösen Behandlung werden Co-Analgetika, Analgetika und lokale Zubereitungen mit Capsaicin oder Lidocain eingesetzt.
synonym: Postzosterneuralgie, Schmerzen nach einer Gürtelrose, PHN
SymptomeEine postherpetische Neuralgie äussert sich in lokalisierbaren und unilateralen Schmerzen im Bereich, der von einer Gürtelrose betroffen war, einer erhöhten Empfindlichkeit (Allodynie) und Juckreiz. Allodynie bedeutet, dass die Schmerzen bereits von leichten mechanischen Stimuli wie der Kleidung oder einer leichten Berührung ausgelöst werden. Der Schmerzcharakter wird unter anderem als juckend, brennend, scharf, stechend und klopfend beschrieben.
Die Beschwerden treten auf, obwohl die Gürtelrose bereits abgeheilt ist und können bisweilen monate- und sogar jahrelang anhalten. Die Schmerzen schlagen auf das Gemüt, können die normalen täglichen Aktivitäten und den Schlaf empfindlich stören und die Lebensqualität einschränken. Betroffen sind vor allem ältere und immunsupprimierte Personen.
UrsachenBei der postherpetischen Neuralgie handelt es sich um einen Nervenschmerz, dem eine Erkrankung der peripheren Nervenfasern zugrunde liegt. Verursacht wird sie von einer Gürtelrose, also der endogenen Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus, einem DNA-Virus aus der Familie der Herpesviren, das im Kindesalter die Windpocken verursacht und jahrzehntelang im Körper ruht. Wichtige Risikofaktoren stellen das Alter, eine Immunsuppression, Krankheiten und Stress dar.
DiagnoseDie Diagnose wird in ärztlicher Behandlung anhand der Patientengeschichte (vorausgegangene Gürtelrose) und der körperlichen Untersuchung gestellt. Als Hilfsmittel und zur Verlaufskontrolle können ein Schmerzfragebogen, ein Schmerztagebuch und eine visuelle Analogskala verwendet werden.
Vorbeugung- Für die Vorbeugung der Gürtelrose sind Impfstoffe zugelassen.
- Eine frühzeitige Behandlung der Gürtelrose mit Nukleosid-Analoga (z.B. Aciclovir, Famciclovir, Valaciclovir) kann das Risiko verkleinern.
Zur medikamentösen Behandlung werden in erster Linie die sogenannten Co-Analgetika eingesetzt, welche die Schmerzleitung und -wahrnehmung beeinflussen:
- Antiepileptika, z.B. Gabapentin (Neurontin®, Generika), Pregabalin (Lyrica®)
- Antidepressiva wie z.B. trizyklische Antidepressiva haben schmerzlindernde, stimmungsaufhellende und schlaffördernde Eigenschaften
- Weitere Co-Analgetika, wie zum Beispiel NMDA-Antagonisten
Systemische Schmerzmittel sind zentral oder peripher schmerzlindernd:
- Opioide, z.B. Morphin, Oxycodon, Tramadol
- Paracetamol und NSAR gelten als unzureichend wirksam, ein Therapieversuch ist möglich.
Lokale Zubereitungen:
- Capsaicin in Form einer Capsaicin-Creme oder als Capsaicin-Pflaster (Qutenza®)
- Lidocain-Pflaster (Neurodol®)
Zu den nicht-medikamentösen Behandlungsmassnahmen gehören:
- Kälte, z.B. Kälteauflagen (im Allgemeinen besser als Wärme)
- Physikalische Therapie, z.B. TENS (Transcutaneous Electrical Nerve Stimulation)
- Akupunktur, Akupressur
- Wickel, Umschläge
- Ablenkung, Entspannungstechniken
Gürtelrose, Schmerzmittel, Windpocken, Schmerzen, Juckreiz
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
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Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.