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Naloxon-Nasenspray Arzneimittelgruppen Opioid-Antagonisten

Naloxon ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Opioid-Antagonisten, der in Form eines Nasensprays für die Notfalltherapie bei einer Opioid-Überdosierung eingesetzt wird. Naloxon bindet als kompetitiver Antagonist an die Rezeptoren und hebt die Effekte der Opioide auf. Der Spray wird in eine Nasenöffnung intranasal verabreicht. Es handelt sich um eine Einzeldosis. Falls erforderlich, können weitere Dosen gegeben werden. Als häufigste mögliche unerwünschte Wirkung tritt Übelkeit auf.

synonym: Intranasales Naloxon, IN-Naloxon

Produkte

Der Naloxon-Nasenspray wurde in den USA im Jahr 2015, in der EU im Jahr 2017 und in der Schweiz im Jahr 2018 zugelassen (Nyxoid®). Jeder Nasenspray enthält nur eine Dosis und kann nur ein einziges Mal verwendet werden. Im Jahr 2023 wurde in den USA ein weiteres Produkt für den OTC-Markt freigegeben (RiVive®).

Struktur und Eigenschaften

Naloxon (C19H21NO4, Mr = 327.37 g/mol) ist ein halbsynthetisches Derivat von Morphin. Es liegt im Arzneimittel als Naloxonhydrochlorid-Dihydrat vor, ein weisses, kristallines und hygroskopisches Pulver, das in Wasser leicht löslich ist.

Wirkungen

Naloxon (ATC V03AB15 ) hebt die Effekte der Opioide auf. Die Wirkungen beruhen auf dem kompetitiven Antagonismus an Opioid-Rezeptoren. Naloxon verfügt über keine agonistische Aktivität. Es gelangt über die Schleimhaut in den Blutkreislauf und die Effekte treten rasch ein. Die Verabreichung ist einfacher als bei parenteralemintravenösem, subkutanem oder intramuskulärem – Naloxon.

Wirkmechanismus der Opioid-Antagonisten, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die sofortige Anwendung als Notfalltherapie bei bekannter oder vermuteter Opioid-Überdosierung, die sich als Atemdepression und/oder Depression des Zentralnervensystems manifestiert, sowohl im nicht-medizinischen als auch im medizinischen Umfeld. Bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 14 Jahren. Der Nasenspray ersetzt die Behandlung durch einen Notarzt nicht.

Naloxon kann sowohl bei einer Überdosis mit Rauschmitteln wie Heroin als auch mit Medikamenten wie beispielsweise Oxycodon verwendet werden.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Der Spray wird in eine Nasenöffnung verabreicht (intranasal). Falls weitere Dosen erforderlich sind, werden diese abwechselnd in die linke und rechte Nasenöffnung gegeben. Dazu muss immer ein neuer Spray benutzt werden. Abhängig von der Wirkdauer des Opioids kann eine erneute Gabe notwendig sein.

Missbrauch

Naloxon hat keine agonistischen Eigenschaften am Opioid-Rezeptor und kann deshalb nicht als Rauschmittel missbraucht werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen sind mit Opioiden möglich, deren Effekte Naloxon aufhebt.

Unerwünschte Wirkungen

Als häufigste mögliche unerwünschte Wirkung tritt Übelkeit auf. Weitere häufige Nebenwirkungen sind:

Aufgrund der Aufhebung der Opioid-Effekte können die Patienten Entzugserscheinungen entwickeln.

siehe auch

Naloxon, Opioide, Notfallmedikamente

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 29.4.2024 geändert.
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