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Heroin Arzneimittelgruppen Opioide

Heroin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Opioide mit schmerzlindernden und psychotropen Eigenschaften. Es ist ein Betäubungsmittel und gehört grundsätzlich zu den verbotenen Stoffen. Es kann in der Schweiz zur Substitutionsbehandlung bei einer schweren Heroinabhängigkeit eingesetzt werden und ist dazu von den Behörden als Arzneimittel zugelassen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen, eine Gefässerweiterung, Verstopfung, Appetitmangel, Übelkeit und Erbrechen. Heroin kann zu einer lebensgefährlichen Atemlähmung führen. Es löst rasch eine körperliche und psychische Abhängigkeit aus und führt beim Absetzen zu Entzugserscheinungen. Eine Überdosis ist lebensgefährlich.

synonym: Diamorphinum, Diamorphini hydrochloridum hydricum PH, Diamorphin, Diamorphini hydrochloridum anhydricum PH, Diacetylmorphinhydrochlorid, Diamorphini hydrochloridum monohydricum

Produkte

Heroin (med. Diamorphin) ist als Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung und in Form von Filmtabletten im Handel (Diaphin®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2001 als Arzneimittel zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Heroin ist ein diacetyliertes Derivat des Opium-Inhaltsstoffs Morphin und gehört zur Gruppe der Opioide. Es liegt in Arzneimitteln als Diamorphinhydrochlorid-Monohydrat (C21H24ClNO5 · H2O, Mr = 423.9 g/mol) vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser leicht löslich ist.

Heroin ist lipophil und gelangt deshalb gut durch die Blut-Hirn-Schranke in das zentrale Nervensystem wo es bei intravenöser Verabreichung einen „Flash“ auslöst. Es ist ein Prodrug, das zu den aktiven Metaboliten Morphin und 6-Ortho-Monoacetylmorphin deacetyliert wird. Synthetisiert werden kann es mit Morphin und Essigsäureanhydrid.

Wirkungen

Heroin (ATC N02AA09 ) hat schmerzlindernde, psychotrope, sedierende (dämpfende), beruhigende und hustenreizlindernde Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Bindung an µ-Opioid-Rezeptoren.

Wirkmechanismus der Opioide, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Zur Substitutionsbehandlung bei einer schweren Heroinabhängigkeit.

Missbrauch

Heroin wird als euphorisierendes und dämpfendes Rauschmittel missbraucht.

Dosierung

Heroin wird vorwiegend intravenös gespritzt, kann jedoch auch peroral zugeführt werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Arzneimittel-Wechselwirkungen sind unter anderem mit zentral dämpfenden Arzneimitteln, Alkohol, MAO-Hemmern und anderen Rauschmitteln möglich.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen, Gefässerweiterung, orthostatische Beschwerden, Nesselfieber, Juckreiz, Kopfschmerzen, Libidoverlust, Verstopfung, Appetitmangel, Übelkeit und Erbrechen.

Heroin kann zu einer lebensgefährlichen Atemlähmung führen. Es löst rasch eine körperliche und psychische Abhängigkeit aus und führt beim Absetzen zu Entzugserscheinungen.

Verunreinigte Spritzen können Infektionskrankheiten wie beispielsweise eine Hepatitis und HIV auslösen.

Überdosierung

Eine Überdosierung ist lebensgefährlich. Zu den Symptomen gehören kleine Pupillen, Atemdepression, Blutdruckabfall, Schock, zentrale Störungen, Dämpfung, tiefe Körpertemperatur, Tonusverlust der Skelettmuskulatur, Kreislaufversagen und Koma.

siehe auch

Opioide, Methadonsubstitution

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 28.4.2024 geändert.
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