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Multivitaminpräparate in der Schwangerschaft Schwangerschaft

Vor, während und nach der Schwangerschaft werden Multivitaminpräparate mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen verabreicht, um den erhöhten Bedarf zu decken und embryonalen Fehlbildungen und Mangelzuständen von Kind und Mutter vorzubeugen. Einige Präparate enthalten zusätzlich Omega-3-Fettsäuren. Die Arzneimittel werden üblicherweise einmal täglich mit dem Frühstück eingenommen. Gleichzeitig sollen keine anderen Vitaminpräparate gegeben werden, weil daraus eine Überdosis entstehen könnte. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit und Verstopfung. Ob Multivitaminpräparate bei einer ausgewogenen Ernährung tatsächlich notwendig sind, ist umstritten.

synonym: Vitaminsubstitution während der Schwangerschaft, Multivitaminpräparate für Schwangere

Produkte

In der Schweiz sind verschiedene Multivitaminpräparate in Form von Tabletten und Kapseln im Handel, die speziell an die Bedürfnisse der Schwangeren angepasst sind. Während einige als Arzneimittel zugelassen sind und von der Grundversicherung bezahlt werden, sind andere als Nahrungsergänzungsmittel im Handel und müssen von der Versicherung nicht zwingend übernommen werden.

Inhaltsstoffe

Die Produkte enthalten Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Omega-3-Fettsäuren sind nicht in allen Präparaten enthalten und werden teilweise separat verabreicht → siehe unter Omega-3-Fettsäuren und Schwangerschaft. Zu den möglichen Inhaltsstoffen gehören:

Wirkungen

Die Arzneimittel fördern die optimale Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen vor, während und nach der Schwangerschaft. Damit werden Krankheiten und Mangelzuständen der Mutter und des Kindes vorgebeugt. Wie alle medizinischen Themen wird auch die Vitaminsubstitution in der Schwangerschaft kontrovers diskutiert und es wird kritisch hinterfragt, ob sie bei einer ausgewogenen Ernährung ohne Risikofaktoren wie zum Beispiel Untergewicht oder vegane Ernährung tatsächlich notwendig ist. Relativ unbestritten ist die Gabe von Folsäure sowie von Eisen und Iod. Als kritisch wird von einigen Autoren auch das Risiko einer möglichen Vitamin-Überdosierung eingestuft.

Indikationen

Erhöhter Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen vor, während und nach der Schwangerschaft. Zur Vorbeugung von embryonalen Neuralrohrdefekten und einer Blutarmut während der Schwangerschaft.

Dosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Die Arzneimittel werden üblicherweise einmal täglich morgens mit dem Frühstück eingenommen. Folsäure soll bereits vier Wochen vor der Schwangerschaft zu sich genommen werden. Schwangerschaftserbrechen kann die Aufnahme der Wirkstoffe reduzieren. Falls das Erbrechen vor allem morgens auftritt, können die Tabletten mittags oder abends verabreicht werden (und umgekehrt).

Kontraindikationen

Es ist darauf zu achten, dass keine anderen Medikamente oder Nahrungsmittel verabreicht werden, die ebenfalls Vitamine in höherer Dosis enthalten, damit keine Überdosis gegeben wird. Dies ist insbesondere für Vitamin A und Vitamin D relevant.

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Arzneimittel-Wechselwirkungen sind mit Tetrazyklinen und Antiepileptika möglich. Aus unserer Sicht sollten andere Arzneimittel vorzugsweise in einem zeitlichen Abstand von mindestens 2 Stunden verabreicht werden, um Interaktionen auszuschliessen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit und Verstopfung.

Gelegentlich werden auch Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Magenbeschwerden, Dyspepsie, Erbrechen, Durchfall und eine reversible Zahnverfärbung beobachtet. Das enthaltene Eisen kann zu einer harmlosen Dunkelfärbung des Stuhls führen.

siehe auch

Folsäure, Omega-3-Fettsäuren und Schwangerschaft, Eisenmangel

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 28.5.2021 geändert.
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