Biotin Arzneimittelgruppen VitamineBiotin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Vitamine, der für die Behandlung von Nagel- und Haarwachstumsstörungen und bei einem Biotinmangel eingesetzt wird. Es spielt als Coenzym eine wichtige Rolle im Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel. Die Tabletten werden in der Regel einmal täglich vor dem Essen eingenommen. Unerwünschte Wirkungen sind sehr selten. Biotin hat eine grosse therapeutische Breite.
synonym: Biotinum PhEur, Vitamin H, Vitamin B7, Haarvitamin
ProdukteBiotin ist als Monopräparat in Form von Tabletten von verschiedenen Anbietern im Handel. Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1964 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenBiotin (C10H6N2O3S, Mr = 244.3 g/mol) liegt als weisses, kristallines Pulver oder als farblose Kristalle vor und ist in Wasser sehr schwer löslich. Es ist ein zyklisches Harnstoff-Derivat.
WirkungenBiotin (ATC A11HA05 ) ist ein essentielles wasserlösliches Vitamin und spielt eine wichtige Rolle als Coenzym im Kohlenhydrat- und Fettmetabolismus (z.B. Gluconeogense, Lipogenese). Es ist kovalent an Carboxylasen gebunden und an Carboxylierungs- und Decarboxylierungsreaktionen beteiligt.
Indikationen- Für die Behandlung von Nagel- und Haarwachstumsstörungen, die durch einen Biotinmangel verursacht werden.
- Für die Behandlung einer seborrhoischen Dermatitis bei Säuglingen, die von einem Biotinmangel verursacht wird.
- Für die Behandlung eines Biotinmangels.
Gemäss der Fachinformation. Für die Behandlung von Nagel- und Haarwachstumsstörungen werden die Tabletten in der Regel einmal täglich vor dem Essen eingenommen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenDas im rohen Eiereiweiss enthaltene Avidin kann mit Biotin einen inaktiven Komplex bilden. Biotin soll deshalb nicht gleichzeitig mit rohem Eiweiss eingenommen werden. Antiepileptika können die Biotinspiegel senken.
Unerwünschte WirkungenBiotin hat eine grosse therapeutische Breite. Sehr selten wurde über allergische Reaktionen berichtet.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, D)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Fernandez-Mejia C. Pharmacological effects of biotin. J Nutr Biochem, 2005, 16(7), 424-7 Pubmed
- McMahon R.J. Biotin in metabolism and molecular biology. Annu Rev Nutr, 2002, 22, 221-39 Pubmed
- Pacheco-Alvarez D., Solórzano-Vargas R.S., Del Río A.L. Biotin in metabolism and its relationship to human disease. Arch Med Res, 2002, 33(5), 439-47 Pubmed
- Said H.M. Biotin: the forgotten vitamin. Am J Clin Nutr, 2002, 75(2), 179-80 Pubmed
- Zempleni J., Wijeratne S.S., Hassan Y.I. Biotin. Biofactors, 2009, 35(1),36-46 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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