Monoterpene Pflanzeninhaltsstoffe IsoprenoideMonoterpene sind eine Gruppe von Terpenen (Isoprenoiden), die in Pflanzen und insbesondere in hohen Konzentrationen in ätherischen Ölen enthalten sind. Sie sind flüchtig, haben einen charakteristischen Geruch und es sind C10-Körper mit einer tiefen Molekülmasse. Monoterpene vermitteln zahlreiche pharmakologische Effekte und werden vor allem als Phytopharmaka vielfältig eingesetzt.
synonym: Monoterpenoide, Monoterpenes, Monoterpenoids
ProdukteMonoterpene sind in zahlreichen Arzneimitteln enthalten, insbesondere in Phytopharmaka, also pflanzlichen Heilmitteln.
Struktur und EigenschaftenMonoterpene sind Terpene (Isoprenoide), die aus zwei Isopren-Untereinheiten bestehen. Es sind C10-Körper mit 16 Wasserstoffatomen und einer tiefen Molekülmasse. Sie enthalten einen, zwei oder selten drei Ringe, können aber auch linear sein (azyklisch). Zu den funktionellen Gruppen gehören Ketone, Ether, Alkohole und Aldehyde. Typisch sind ferner Doppelbindungen und viele sind reine Kohlenwasserstoffe.
Monoterpene sind flüchtig und haben einen charakteristischen Geruch. Sie werden deshalb auch als Duftstoffe und Aromastoffe verwendet. Sie sind üblicherweise lipophil und in Wasser praktisch unlöslich.
Monoterpene kommen häufig in Pflanzen und insbesondere in ätherischen Ölen vor und sind ihre Hauptbestandteile. Sie werden mithilfe einer Wasserdampfdestillation aus den Arzneidrogen gewonnen. Weitere mögliche Quellen sind Bakterien, Pilze und Tiere, vor allem Insekten.
Monoterpene, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
Typische Beispiele sind:
- α-Pinen
- β-Pinen
- Camphen
- Carvon
- Citral
- Citronellal
- Citronellol
- Cineol
- Geraniol
- Kampfer
- Linalool
- Limonen
- Menthol
- Myrcen
- Neral
- Nerol
- p-Cymol
- Thujon
- Thymol
Monoterpene entfalten zahlreiche pharmakologische Wirkungen. Sie sind für die Effekte der ätherischen Öle hauptsächlich verantwortlich. Sie haben zum Beispiel beruhigende, angstlösende, karminative, verdauungsfördernde, antimikrobielle, juckreizlindernde, antioxidative, entzündungshemmende und schleimlösende Eigenschaften.
AnwendungsgebieteMonoterpene werden in der Pharmazie sehr vielfältig eingesetzt:
- Als Aromastoffe und Dufstoffe, in der Aromatherapie
- Verdauungsbeschwerden
- Angststörungen, Nervosität
- Muskel-, Rücken- und Gelenkschmerzen (Salben, Cremen, Massageöle)
- Grippe und Erkältungskrankheiten mit Beschwerden wie Schnupfen, Husten und Halsschmerzen, zum Beispiel als Inhalation, Medizinalbad, Bronchialbalsam und in Bronchialpastillen
- Kopfschmerzen (äusserlich)
- Verdauungsförderung, Appetitmangel, Bauchschmerzen, Blähungen
- Lokale Behandlung von Infektionskrankheiten
- Mundpflege, Mundgeruch
- Aromatisierung und Geschmackskorrektur von Arzneimitteln
- Für die natürliche Konservierung von Arzneimitteln
Monoterpene werden in der Regel verdünnt und in Form geeigneter Zubereitungen verabreicht. Die Reinstoffe sind üblicherweise zu stark reizend und können bei einer überdosierten Einnahme Vergiftungssymptome hervorrufen. Die Arzneidrogen sind milder, da sie geringere Anteile enthalten.
Unerwünschte WirkungenMonoterpene können lokale Reizungen und allergische Reaktionen hervorrufen. Einige dürfen nicht bei Säuglingen und Kleinkindern angewandt werden. Die Einnahme weniger Milliliter kann bereits zu einer schweren Vergiftungen führen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Fachliteratur (Reviews)
- Lehrbücher der Phytotherapie
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.