Bromocriptin Arzneimittelgruppen Dopamin-AgonistenBromocriptin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Dopamin-Agonisten, der in erster Linie zur Hemmung der Ausschüttung von Prolaktin aus dem Hypophysenvorderlappen eingesetzt wird. Bromocriptin ist ein bromiertes Derivat des natürlichen Mutterkornalkaloids Ergokryptin. Die Effekte beruhen auf der Bindung an Dopamin-Rezeptoren. Die Tabletten werden mit dem Essen eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, eine verstopfte Nase, Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung. Bromocriptin ist ein Substrat und ein Hemmer von CYP3A4.
synonym: Bromocriptinum, Bromocriptini mesilas PhEur, Bromocriptinmesilat, Bromocriptinmesylat, CB154
ProdukteBromocriptin ist in Form von Tabletten im Handel (Parlodel®). Es wurde in den 1960er-Jahren bei Sandoz entwickelt und ist in der Schweiz seit dem Jahr 1975 zugelassen. In vielen Ländern sind heute Generika verfügbar.
Struktur und EigenschaftenBromocriptin (C32H40BrN5O5, Mr = 654.6 g/mol) ist ein bromiertes Derivat des natürlichen Mutterkornalkaloids Ergokryptin. Es liegt in Arzneimitteln als Bromocriptinmesilat vor, ein weisses bis schwach gefärbtes, feines, kristallines Pulver, das in Wasser praktisch unlöslich ist.
WirkungenBromocriptin (ATC N04BC01 , ATC G02CB01 ) hat dopaminerge Eigenschaften und hemmt die Ausschüttung des Hypophysenvorderlappen-Hormons Prolaktin. Die Effekte beruhen auf dem Agonismus an Dopamin-Rezeptoren. Bei Akromegalie-Patienten wird durch die Stimulation der Dopamin-Rezeptoren zusätzlich auch der Wachstumshormonspiegel reduziert.
IndikationenZu den Anwendungsgebieten gehören:
- Akromegalie
- Prolaktinbedingter Hypogonadismus beim Mann
- Prolaktinome
- Laktationshemmung
- Störungen des Menstruationszyklus und Infertilität bei der Frau
- Amenorrhoe
- Oligomenorrhoe
- Gestörte Lutealphase
- Medikamentös bedingte hyperprolaktinämische Störungen
- Polyzystisches Ovarialsyndrom
- Anovulatorische Zyklen
- Parkinson-Erkrankung
Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel soll mit den Mahlzeiten eingenommen werden.
KontraindikationenDie vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenBromocriptin ist ein Substrat und Inhibitor von CYP3A4. Entsprechende Wechselwirkungen mit Inhibitoren und Induktoren können auftreten. Weitere Interaktionen wurden unter anderem mit Mutterkornalkaloiden, Sympathomimetika, Triptanen, Dopamin-Antagonisten und Alkohol beschrieben.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, eine verstopfte Nase, Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Defronzo R.A. Bromocriptine: a sympatholytic, d2-dopamine agonist for the treatment of type 2 diabetes. Diabetes Care, 2011, 34(4), 789-94 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Haider P. Bromocriptine in obstetrics and gynaecology. J Pak Med Assoc, 1990, 40(9), 224-9 Pubmed
- Michael Besser G., Pfeiffer R.F., Thorner M.O. ANNIVERSARY REVIEW: 50 years since the discovery of bromocriptine. Eur J Endocrinol, 2018, 179(2), R69-R75 Pubmed
- Pearce I., Pearce J.M. Bromocriptine in Parkinsonism. Br Med J, 1978, 1(6124), 1402-4 Pubmed
- Weiland C.M., Hilaire M.L. Bromocriptine mesylate (Cycloset) for type 2 diabetes mellitus. Am Fam Physician, 2013, 87(10), 718-20 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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