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Bezafibrat Arzneimittelgruppen Lipidsenker Fibrate

Bezafibrat ist ein lipidsenkender Wirkstoff aus der Gruppe der Fibrate, der Triglyceride im Blut senkt. Es führt zudem zu einer leichten Reduktion von LDL- und zu einer leichten Erhöhung von HDL-Cholesterin. Die Effekte beruhen auf der Aktivierung der nukleären Rezeptoren PPAR. Bezafibrat wird zur Behandlung von primären und sekundären Hyperlipidämien eingesetzt. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören verminderter Appetit, Verdauungsstörungen, Muskelerkrankungen und Hautreaktionen. Die Vorsichtsmassnahmen müssen beachtet werden, um schwere Nebenwirkungen zu vermeiden.

synonym: Bezafibratum PhEur

Produkte

Bezafibrat ist in Form von Retardtabletten im Handel (Cedur® retard). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1979 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Bezafibrat (C19H20ClNO4, Mr = 361.8 g/mol) liegt als weisses, kristallines Pulver, das in Wasser praktisch unlöslich ist.

Wirkungen

Bezafibrat (ATC C10AB02 ) senkt vor allem erhöhte Triglyzeridwerte im Blut. Es hat einen mässigen Einfluss auf LDL-Cholesterol und erhöht HDL leicht.

Fibrate aktivieren nukleäre Rezeptoren aus der Familie der PPAR (peroxisome proliferator-activated receptors), welche Gene regulieren, die im Lipid- und Glucosestoffwechsel eine wichtige Rolle spielen. Gemäss Tenenbaum et al. (2005) ist Bezafibrat ein Pan-Agonist und aktiviert alle drei bekannten PPAR-Subtypen, alpha, gamma und beta/delta. Es ähnelt demnach den Glitazaren, die duale PPAR-α/γ Agonisten sind.

Indikationen

Bezafibrat wird zur Behandlung primärer und sekundärer Hyperlipidämien eingesetzt.

Dosierung

Gemäss der Arzneimittel-Fachinformation. Bezafibrat wird in der Regel einmal täglich nach oder mit einer Mahlzeit eingenommen. In Deutschland sind auch nicht-retardierte Arzneiformen im Handel, die dreimal täglich verabreicht werden müssen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen wurden mit den folgenden Wirkstoffen beschrieben: Vitamin-K-Antagonisten, Östrogene, Cholestyramin, Perhexilinhydrogenmaleat, MAO-Hemmer, Immunsuppressiva, Sulfonylharnstoffe, Insuline. Statine können möglicherweise das Risiko für Muskelerkrankungen (Rhabdomyolyse) erhöhen.

Unerwünschte Wirkungen

Die häufigste unerwünschte Wirkung ist ein verminderter Appetit. Gelegentlich können Überempfindlichkeitsreaktionen, Schwindel, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Muskelschwäche, Muskelerkrankungen, Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Hautreaktionen, Cholestasis, ein akutes Nierenversagen, eine erektile Dysfunktion und veränderte Laborwerte auftreten.

Sehr selten sind schwere Blutbildveränderungen, Hautreaktionen, eine Auflösung der Skelettmuskulatur (Rhabdomyolyse) und Gallensteine.

siehe auch

Fibrate, Lipidsenker

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 4.5.2023 geändert.
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