Fibrate Arzneimittelgruppen LipidsenkerFibrate sind Wirkstoff aus der Gruppe der Lipidsenker für die Behandlung von Störungen des Fettstoffwechsels wie einer Hypertriglyceridämie und einer gemischten Hyperlipidämie. Die Effekte beruhen auf der Bindung an den nukleären Rezeptor PPARα. Die Arzneimittel werden in der Regel einmal täglich eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Blähungen. Fibrate können in Kombination mit Statinen zu Muskelerkrankungen führen.
synonym: Fibrinsäuren
ProdukteFibrate sind in Form von Filmtabletten, Kapseln und Retardkapseln im Handel.
Struktur und EigenschaftenAls Fibrate werden Derivate der Fibrinsäure bezeichnet.
WirkungenFibrate (ATC C10AB ) haben lipidsenkende Eigenschaften. Sie senken vor allem erhöhte Triglyceridwerte im Blut. Des Weiteren senken sie das LDL-Cholesterol, das Gesamtcholesterin und VLDL und erhöhen HDL leicht. Die Effekte beruhen auf der Aktivierung der nukleären Rezeptoren PPAR (v.a. PPARα).
Fibrate hemmen die HMG-CoA-Reduktase und die Triglyceridsynthese durch Inhibition der Acetyl-CoA-Carboxylase. Sie aktivieren die extrahepatische Lipoproteinlipase und fördern so den Abbau triglyceridreicher Lipoproteine. Ferner erhöhen sie die Aktivität der LDL-Rezeptoren.
IndikationenFür die Behandlung von Störungen der Blutfettwerte:
- Hypertriglyceridämie
- Gemischte Hyperlipidämie
- Primäre Hypercholesterinämie
Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden üblicherweise einmal täglich eingenommen.
Wirkstoffe- Bezafibrat (Cedur® retard)
- Fenofibrat (Lipanthyl®)
- Fenofibrinsäure (Trilipix®)
- Gemfibrozil (Gevilon®)
In der Schweiz ausser Handel:
- Ciprofibrat (Hyperlipen®)
- Clofibrat - erstes Fibrat
- Etofibrat (Lipo-Merz®)
Zu den Gegenanzeigen gehören (Auswahl):
- Überempfindlichkeit
- Niereninsuffizienz
- Leberinsuffizienz
- Gallenblasenerkrankungen
- Photoallergische oder phototoxische Reaktionen während einer Therapie mit Fibraten in der Anamnese
- Pankreatitis
- Schwangerschaft, Stillzeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen sind unter anderem über CYP450-Isoenzyme möglich und wurden mit Vitamin-K-Antagonisten, Östrogenen, Cholestyramin, Antidiabetika und Statinen beschrieben. Bei der Kombination mit Statinen wurde über die Entstehung von Muskelerkrankungen berichtet.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Blähungen.
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Weitere Informationen