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Antihistaminika-Augentropfen Arzneimittelgruppen Antihistaminika

Antihistaminika-Augentropfen sind Augentropfen mit antihistaminen, teilweise mastzellstabilisierenden und antiallergischen Wirkungen. Sie werden zur symptomatischen Behandlung einer allergischen Bindehautentzündung eingesetzt und üblicherweise zwei- bis maximal viermal täglich in die Augen gegeben. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen am Auge wie Rötung und Brennen. Systemische Nebenwirkungen sind hingegen selten.

synonym: Okuläre Antihistaminika

Produkte

Antihistaminika-Augentropfen sind in Apotheken und Drogerien als zugelassene Arzneimittel im Handel.

Augentropfen im Fläschchen, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Wirkungen

Antihistaminika-Augentropfen haben antihistamine und antiallergische Eigenschaften. Sie sind mehr oder weniger selektive Antagonisten von Histamin am H1-Rezeptor, heben die Histaminwirkungen auf und lindern so Beschwerden wie Juckreiz, Rötung, Schwellung und Tränen. Die Wirkung tritt im Vergleich mit den oralen Antihistaminika bereits nach wenigen Minuten ein und hält bis zu 12 Stunden an. Viele Wirkstoffe sind zusätzlich mastzellstabilisierend oder entzündungshemmend, was als therapeutischer Vorteil angesehen wird.

Wirkmechanismus der Antihistaminika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Antihistaminika-Augentropfen werden zur symptomatischen Behandlung einer allergischen Bindehautentzündung eingesetzt, zum Beispiel bei Heuschnupfen, [Milben Hausstaubmilbenallergie]- und Katzenallergie.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. In der Regel wird zweimal täglich 1 Tropfen in jedes Auge gegeben. Bei starker Belastung kann die Dosis auf 4-mal täglich 1 Tropfen erhöht werden. Die maximale Behandlungsdauer ist in der Selbstmedikation auf zwei Wochen begrenzt. Auf ärztliche Verordnung können sie auch mehrere Wochen und je nach Wirkstoff während Monaten angewendet werden. Siehe auch unter Verabreichen von Augentropfen.

WirkstoffeKontraindikationen

Die Anwendung ist bei Überempfindlichkeit kontraindiziert. Für Kinder gilt aufgrund ungenügender Daten je nach Wirkstoff eine andere Altersgrenze zwischen 2 bis 12 Jahren. Auch für ältere Menschen fehlen bei einigen Arzneimitteln Studien.

Die Augentropfen im Fläschchen sind in der Regel mit Benzalkoniumchlorid konserviert, das sich in weiche Kontaktlinsen einlagern kann. Das Tragen von Kontaktlinsen wird während der Behandlung generell nicht empfohlen. Es ist zudem bekannt, dass Benzalkoniumchlorid Allergien und selten okuläre Erkrankungen (Keratopathien) verursachen kann. Aus diesem Grund sollten Arzneimittel ohne Konservierungsmittel in Monodosen bevorzugt werden. Die Anwendung der Tropfen kann das Sehvermögen kurzfristig beeinträchtigen. Während dieser Zeit sollen keine Fahrzeuge gelenkt oder Maschinen bedient werden.

Bei Arzneimitteln, die zusätzlich Sympathomimetika wie zum Beispiel Tetryzolin oder Naphazolin enthalten, müssen weitere Vorsichtsmassnahmen beachtet werden. Vasokonstriktoren können die Wirksamkeit zwar etwas erhöhen, aber auch zu unerwünschten Wirkungen und nach dem Absetzen zu einer reaktiven Hyperämie führen. Kombinierte Tropfen sollten aus unserer Sicht deshalb nur kurzfristig, zurückhaltend und als Mittel der 2. Wahl eingesetzt werden.

Interaktionen

Interaktionen sind bisher nicht bekannt und aufgrund der tiefen Konzentrationen im Plasma nicht zu erwarten. Vorsichtshalber sollten andere Augentropfen in einem zeitlichen Abstand von zirka 10 Minuten angewendet werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen am Auge wie rote Augen, Augenbrennen, Reizungen, allergische Reaktionen, trockene Augen, Verschwommensehen, Lichtempfindlichkeit, Müdigkeit, Augentränen, Fremdkörpergefühl, Hornhautverfärbung und punktuelle Erosion des Korneaepithels (Benzalkoniumchlorid). Einige Tropfen haben einen bitteren Eigengeschmack. Da die Flüssigkeit über die Nase in den Rachen abläuft, kann sie mit der Zunge in Kontakt kommen und so Geschmacksstörungen auslösen. Systemische unerwünschte Wirkungen sind selten und umfassen Kopfschmerzen, Schwäche, Traumstörungen und Hautauschläge.

siehe auch

Antihistaminika, Antihistaminika-Nasensprays, Heuschnupfen, Allergische Bindehautentzündung

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 30.10.2023 geändert.
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