Katzenallergie IndikationenEine Katzenallergie äussert sich in allergischen Beschwerden wie laufende Nase, Niesen, Husten, Juckreiz und Hautausschlag. Es handelt sich um eine Überempfindlichkeitsreaktion vom Typ I gegen Katzenallergene, von denen insbesondere das Protein Fel d 1 als wichtig angesehen wird. Die Allergene finden sich nicht nur in den Wohnungen von Katzenhaltern, sondern werden auch in öffentliche Räume verschleppt. Zur Vorbeugung wird empfohlen, die Allergene zu meiden. Zur medikamentösen Behandlung werden Antiallergika wie Antihistaminika und Glucocorticoide eingesetzt. Eine Desensibilisierung ist möglich.
synonym: Katzenhaarallergie
SymptomeEine Katzenallergie äussert sich ähnlich wie ein Heuschnupfen. Zu den möglichen Beschwerden gehören ein allergischer Schnupfen, Niesen, Husten, Asthma, Atemnot, Keuchen, eine allergische Bindehautentzündung, Augentränen, Nesselfieber, Dermatitis, Hautausschlag beim Kratzen und Juckreiz. Komplikationen sind die Entwicklung von Asthma und einer chronischen Nebenhöhlenentzündung. Die Patienten leiden häufig unter anderen Allergien.
UrsachenDie Ursache ist eine Überempfindlichkeit vom Typ 1 gegen Katzenallergene, von denen Fel d 1 (Felis domesticus) als wichtigstes angesehen wird (85-95 %). Es handelt sich um ein hitzebeständiges Protein aus den Talg- und Speicheldrüsen der Katzenhaut, das aus zwei Untereinheiten besteht. Es gelangt auf sehr kleinen Partikeln im Mikrometerbereich in die Umwelt, kann sehr lange in der Luft bleiben und sich auf Kleidern, Oberflächen, Wänden, Polstergruppen, Matratzen, Teppichen und Vorhängen absetzen. Fel d 1 wird vor allem im Gesicht der Katze gebildet, die Haut und das Fell stellen die Reservoire dar. Bei der Katzenallergie handelt es sich also nicht um eine eigentliche Katzenhaarallergie.
Die Allergene sind in der Umwelt weit verbreitet. Sie finden sich nicht nur in den Wohnräumen von Katzenbesitzern, sondern sogar dort, wo noch nie eine Katze gelebt hat und in öffentlichen Räumen, z.B. in Tagesheimen, in der Schule, in Kinos, öffentlichen Verkehrsmitteln und im Krankenhaus. Insbesondere die Kleidung wird als wichtiger Überträger von Fel d 1 angesehen. Ein Raum, in dem sich früher eine Katze aufgehalten hat, kann noch in einem Ausmass belastet sein, das für eine Sensibilisierung oder die Auslösung einer akuten allergischen Reaktion ausreicht.
Interessanterweise entwickeln Kinder, die mit einer Katze aufwachsen, seltener eine Allergie als Kinder ohne Haustier. Es wird angenommen, dass eine moderate Allergenbelastung gefährlicher ist als eine hohe Belastung.
DiagnoseDie Diagnose wird in ärztlicher Behandlung unter anderem mit einem Epikutantest, anhand der klinischen Symptome und mit einem Bluttest gestellt. Dabei müssen anderen Erkrankungen wie Heuschnupfen, Asthma oder eine Erkältung ausgeschlossen werden.
Nicht medikamentöse BehandlungEin Ansatz besteht darin, die Allergene zu meiden. Aufgrund der ubiquitären Verbreitung gestaltet sich dies jedoch schwierig und es ist beinahe unmöglich, alle Allergene aus einem belasteten Raum zu entfernen. Es wurde aber gezeigt, dass konsequentes Saubermachen die Konzentration reduzieren kann. Die Katze kann auf Wunsch und je nach Symptomatik auch behalten werden, unter Umständen ist eine gewisse Gewöhnung möglich. In diesem Fall ist es jedoch wichtig, entsprechende Massnahmen zu treffen. Die Trennung von der Katze ist oft schwierig, kann aber notwendig sein.
- Die Wohnräume sehr sauber halten, regelmässig reinigen und feucht aufnehmen, inklusive Wände.
- Teppiche entfernen und durch einfach zu reinigende Oberfläche, z.B. Parkett oder Platten ersetzen.
- Polstermöbel ersetzen
- Bettzeug regelmässig reinigen, Spezialmatratzen oder Auflagen
- Luftreinigung mit HEPA-Filter
- Häufig lüften
- Spezialstaubsauger mit HEPA-Filter
- Kleidung häufig waschen
- Katze regelmässig waschen (schwierig...)
- Katzenfreie Zonen im Haus etablieren, unter anderem das Schlafzimmer und das Wohnzimmer
- Katze oft nach draussen lassen
Zur medikamentösen Vorbeugung und Behandlung werden die folgenden Antiallergika eingesetzt:
Antihistaminika der 2. Generation wie Cetirizin (Zyrtec®, Generika), Fexofenadin (Telfast®, Generika) und Loratadin (Claritine®, Generika) werden als Tablette eingenommen und sind bis zu 24 Stunden wirksam. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit. Antihistaminika können auch lokal als Nasensprays oder Augentropfen verabreicht werden (Antihistaminika-Nasensprays, Antihistaminika-Augentropfen).
Glucocorticoide werden vorzugsweise lokal angewandt, in Form von Nasensprays gegen allergischen Schnupfen und verstopfte Nase, als Augentropfen gegen eine schwere allergische Bindehautentzündung und als Inhalation gegen Asthma und Bronchitis. Eine systemische Therapie ist nur bei einem schweren Verlauf angezeigt.
Abschwellende Nasensprays mit Wirkstoffen wie Xylometazolin (Otrivin®, Generika) und Oxymetazolin (Nasivin®, Generika) sollten nur ausnahmsweise gegen die nasalen Beschwerden eingesetzt werden, weil sie bei regelmässigem Gebrauch eine Rhinitis medicamentosa auslösen.
Beta2-Sympathomimetika wie Salbutamol (Ventolin®, Generika) entspannen die Bronchien und erleichtern die Atmung. Häufige unerwünschte Wirkungen sind Zittern der Hände und Herzklopfen.
Mastzellstabilisatoren wie Cromoglicinsäure hemmen die Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsmediatoren und werden vorbeugend angewandt.
Leukotrien-Antagonisten wie Montelukast (Singulair®, Generika) sind entzündungshemmend und antiallergisch und werden oral verabreicht.
Eine Nasenspülung mit Meerwasser oder Salzwasser kann die Allergene aus den Nasenhöhlen entfernen und die nasalen Symptome verbessern.
Mit der spezifischen Immuntherapie können Patienten mit einer diagnostizierten Allergie desensibilisiert werden. Dazu werden die Allergene regelmässig über Monate unter die Haut gespritzt.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
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