Famotidin Arzneimittelgruppen H2-Rezeptor-AntagonistenFamotidin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der H2-Rezeptor-Antagonisten für die Behandlung von Magen- und Darmgeschwüren und des Zollinger-Ellison-Syndroms. Er hemmt die Ausschüttung der Magensäure und Pepsin im Magen. Die Wirkungen beruhen auf dem selektiven Antagonismus an Histamin-H2-Rezeptoren. Die Tabletten werden ein- bis zweimal täglich und unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen und Schwindel. Famotidin hat im Unterschied zum H2-Blocker Cimetidin ein geringes Potenzial für Arzneimittel-Wechselwirkungen.
synonym: Famotidinum PhEur
ProdukteFamotidin ist in der Schweiz nicht im Handel. In anderen Ländern wird es in Form von Tabletten vertrieben.
Struktur und EigenschaftenFamotidin (C8H15N7O2S3, Mr = 337.4 g/mol) liegt als weisses bis gelblich-weisses kristallines Pulver oder als Kristalle vor und ist in Wasser sehr schwer löslich. Es ist ein Thiazol-Derivat und ein organisches Kation, das hauptsächlich über die Niere eliminiert und sezerniert wird.
WirkungenFamotidin (ATC A02BA03 ) hemmt die Ausschüttung der Magensäure und Pepsin im Magen. Die Wirkungen beruhen auf dem selektiven Antagonismus an Histamin-H2-Rezeptoren. Die Effekte treten nach etwa einer Stunde ein und halten 12 Stunden an.
IndikationenFür die Behandlung von Magen- und Darmgeschwüren und des Zollinger-Ellison-Syndroms.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden ein- bis zweimal täglich und unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenDie Veränderung des Magen-pH kann die Absorption und Bioverfügbarkeit anderer Arzneimittel beeinflussen. Antazida sollen nicht gleichzeitig, sondern in einem zeitlichen Abstand von 1 bis 2 Stunden eingenommen werden. Probenecid kann die Ausscheidung verringern. Famotidin interagiert nicht mit CYP450 und hat - im Unterschied zu Cimetidin - ein geringes Interaktionspotenzial.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen und Schwindel.
siehe auchRanitidin, H2-Rezeptor-Antagonisten
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (D)
- Chremos A.N. Clinical pharmacology of famotidine: a summary. J Clin Gastroenterol, 1987, 9 Suppl 2, 7-12 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Gitnick G. Famotidine in the USA: a review of efficacy studies. J Int Med Res, 1989, 17 Suppl 1, 17A-24A Pubmed
- Langtry H.D., Grant S.M., Goa K.L. Famotidine. An updated review of its pharmacodynamic and pharmacokinetic properties, and therapeutic use in peptic ulcer disease and other allied diseases. Drugs, 1989, 38(4), 551-90 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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