Zuclopenthixol Arzneimittelgruppen Neuroleptika ThioxantheneZuclopenthixol ist ein antipsychotisches und dämpfendes Neuroleptikum aus der Gruppe der Thioxanthene für die Behandlung von Schizophrenien, Manien und anderer Psychosen. Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an Dopamin-Rezeptoren und Zuclopenthixol interagiert mit weiteren Neurotransmittersystemen. Die Arzneimittel werden peroral oder intramuskulär in den grossen Gesässmuskel verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Mundtrockenheit, Schläfrigkeit und Bewegungsstörungen. Zuclopenthixol kann das QT-Intervall verlängern und ist ein Substrat von CYP2D6.
synonym: Zuclopenthixolum, Zuclopenthixoli acetas, Zuclopenthixoli decanoas PhEur, Zuclopenthixoli dihydrochloridum, Zuclopentixol
ProdukteZuclopenthixol ist in Form von Filmdragees, als Tropfen und Injektionslösungen im Handel (Clopixol®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1977 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenZuclopenthixol (C22H25ClN2OS, Mr = 400.7 g/mol) liegt in den Arzneimitteln als Zuclopenthixoldihydrochlorid, Zuclopenthixolacetat oder Zuclopenthixoldecanoat vor. Zuclopenthixoldecanoat für die intramuskuläre Depotinjektion ist eine gelbe, viskose, ölige Flüssigkeit, die in Wasser sehr schwer löslich ist. Es handelt sich um ein chloriertes Thioxanthen- und Piperazin-Derivat.
WirkungenZuclopenthixol (ATC N05AF05 ) hat antipsychotische und dämpfende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an Dopamin-D1- und D2-Rezeptoren. Zuclopenthixol interagiert auch mit Serotonin-Rezeptoren, Alpha-Adrenozeptoren und Histamin-Rezeptoren. Die mittlere Halbwertszeit beträgt etwa 20 Stunden.
Wirkmechanismus der Neuroleptika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
Indikationen- Akute und chronische Schizophrenie und andere Psychosen.
- Manische Phase der manisch-depressiven Psychosen.
- Schwere Konfusions- und Unruhezustände bei arteriosklerotischen Patienten und bei Oligophrenie.
- Initialbehandlung akuter Psychosen einschliesslich Manie sowie Exazerbationen chronischer Psychosen, insbesondere Schizophrenie.
- Akute und chronische Schizophrenie sowie andere paranoide und halluzinatorische Syndrome, insbesondere bei Patienten, deren Krankheitsbild durch Unruhe, psychomotorische Übererregtheit, Feindseligkeit und affektive Reaktionen gekennzeichnet ist.
Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden peroral und intramuskulär (intraglutäal) verabreicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- ZNS-Depression, z.B. akute Alkohol-, Barbiturat- und Opiatvergiftungen, komatöse Zustände.
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenZuclopenthixol ist ein Substrat von CYP2D6. Es verstärkt die unerwünschten Wirkungen von Alkohol und zentral dämpfenden Arzneimitteln. Zuclopenthixol kann das QT-Intervall verlängern und soll nicht mit den entsprechenden Arzneimitteln kombiniert werden.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Mundtrockenheit, Schläfrigkeit und Bewegungsstörungen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, UK)
- Bryan E.J., Purcell M.A., Kumar A. Zuclopenthixol dihydrochloride for schizophrenia. Cochrane Database Syst Rev, 2017, 11(11), CD005474 Pubmed
- Kumar A., Strech D. Zuclopenthixol dihydrochloride for schizophrenia. Schizophr Bull, 2009, 35(5), 855-6 Pubmed
- Shouan A., Sinha A.K., Grover S. Neuroleptic malignant syndrome associated with the use of injection zuclopenthixol acetate. Ind Psychiatry J, 2020, 29(1), 162-164 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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