Schmerzpflaster Arzneimittelgruppen SchmerzmittelSchmerzpflaster sind selbsthaftende Auflagen, die Wirkstoffe wie Diclofenac, Cayennepfefferextrakt, Capsaicin, ätherische Öle und Menthol enthalten und für die lokale Behandlung von schmerzhaften, verletzungsbedingten und entzündlichen Erkrankungen verabreicht werden. Sie üben ihre Effekte lokal im Gewebe aus. Im Unterschied zu einer Creme oder einem Gel müssen sie in der Regel nur ein- bis maximal zweimal täglich aufgebracht werden. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen.
synonym: Schmerzpatch
ProdukteSchmerzpflaster sind als selbsthaftende Auflagen in unterschiedlicher Grösse und Zusammensetzung in Apotheken und Drogerien erhältlich. Einige sind als Arzneimittel, andere hingegen als Medizinprodukte zugelassen.
Zu den bekannten Marken gehören in der Schweiz zum Beispiel Flector®, Olfen®, Perskindol®, Isola® und Voltaren®.
Dieser Artikel bezieht sich vorwiegend auf Produkte, die für die Selbstmedikation zugelassen sind und nicht auf transdermale Pflaster mit Opioiden wie Fentanyl. Siehe auch unter → Fentanylpflaster.
Siehe auch im dem Artikel Schmerzgele.
InhaltsstoffeZu den aktiven Inhaltsstoffen der Schmerzpflaster gehören unter anderem:
Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR):
- Cayennepfefferextrakt (Capsicumextrakt), Capsaicin
- Ätherische Öle wie beispielsweise Rosmarinöl
- Menthol
- Wintergrünöl, Methylsalicylat
Schmerzpflaster haben schmerzlindernde, entzündungshemmende, wärmende oder kühlende und abhängig von den Inhaltsstoffen hautreizende Eigenschaften. Die Wirkstoffe werden in das Gewebe aufgenommen und entfalten ihre Effekte lokal. Durch die okklusive Therapie erhofft man sich eine stärkere Wirkung als beim Auftragen einer Creme oder eines Gels.
IndikationenFür die Behandlung von schmerzhaften, verletzungsbedingten und entzündlichen Erkrankungen (Auswahl):
- Degenerative Gelenkerkrankungen, Arthrose
- Rückenschmerzen
- Sportverletzungen, Verstauchungen, Verrenkungen, Prellungen, Zerrungen
- Verspannungen, Nackenverspannungen, Muskelschmerzen
- Rheumatische Beschwerden
- Nervenschmerzen
Gemäss der Fachinformation. Die Pflaster werden abhängig vom Produkt üblicherweise ein- bis maximal zweimal täglich aufgeklebt, da die Wirkdauer zwischen 12 bis 24 Stunden liegt. Schmerzpflaster müssen üblicherweise weniger häufig verabreicht werden als Cremen, Salben und Gele.
In der Regel soll nur ein einzelnes Pflaster und nicht mehrere gleichzeitig verwendet werden. Die maximale Therapiedauer kann zeitlich begrenzt sein.
Vor der Anwendung wird die Schutzfolie entfernt und das Pflaster wird auf die gereinigte und trockene Haut aufgeklebt. Ob die Pflaster geteilt werden dürfen, ist in der Packungsbeilage oder in der Fachinformation angegeben.
Die Pflaster haben nach dem Öffnen der Packung in der Regel eine begrenzte Haltbarkeit, zum Beispiel drei Monate. Die Haltbarkeit ist vom Produkt abhängig.
Für das Anbringen an Gelenken können elastische Netzstrümpfe zur zusätzlichen Fixierung verwendet werden, die der Packung beiliegen können oder separat erhältlich sind. Auch Pflaster ohne Gaze sind dazu geeignet.
KontraindikationenZu den Gegenanzeigen gehören (Auswahl):
- Überempfindlichkeit
- Offene Wunden
- Hautschädigungen, Hauterkrankungen
- Kinder
- Schwangerschaft, Stillzeit
Der Kontakt mit den Augen und Schleimhäuten soll vermieden werden. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenAndere topische Arzneimittel sollen nicht gleichzeitig verabreicht werden.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen wie beispielsweise Rötungen, allergische Reaktionen, Juckreiz, ein Wärmegefühl und ein Brennen. Bei einer unsachgemässen Anwendung von Pflastern mit Diclofenac, insbesondere bei einer Überdosierung, können systemische Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, AT)
- Gebrauchsinformation
- Lionberger D.R., Joussellin E., Yanchick J., Magelli M., Lanzarotti A. Pooled analysis of clinical trial data evaluating the safety and effectiveness of diclofenac epolamine topical patch 1.3% for the treatment of acute ankle sprain. Open Access J Sports Med, 2011, 2, 75-84 Pubmed
- Higashi Y., Kiuchi T., Furuta K. Efficacy and safety profile of a topical methyl salicylate and menthol patch in adult patients with mild to moderate muscle strain: a randomized, double-blind, parallel-group, placebo-controlled, multicenter study. Clin Ther, 2010, 32(1), 34-43 Pubmed
- McCarberg B.H., Argoff C.E. Topical diclofenac epolamine patch 1.3% for treatment of acute pain caused by soft tissue injury. Int J Clin Pract, 2010, 64(11), 1546-1553 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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