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Pioglitazon Arzneimittelgruppen Antidiabetika  Glitazone

Pioglitazon ist ein blutzuckersenkender Wirkstoff aus der Gruppe der Glitazone zur Behandlung eines Diabetes mellitus Typ 2. Die Effekte beruhen auf der Förderung der Aufnahme des Blutzuckers in die Gewebe. Das Arzneimittel wird einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schmerzen, Verdauungsstörungen, Gewichtszunahme, Infektionen der oberen Atemwege, Sehstörungen, Müdigkeit und Schlaflosigkeit. Gelegentlich ist mit der Entstehung von Blasenkrebs zu rechnen. Deshalb wurde die Behandlungsdauer auf maximal zwei Jahre begrenzt.

synonym: Pioglitazonum, Pioglitazoni hydrochloridum PhEur, Pioglitazonhydrochlorid

Produkte

Pioglitazon ist in Form von Tabletten im Handel (Actos®, Generika). Es ist auch als Fixkombination mit Metformin verfügbar (Competact®). Pioglitazon ist in der Schweiz seit dem Jahr 2000 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Pioglitazon (C19H20N2O3S, Mr = 356.4 g/mol) gehört zu den Thiazolidindionen. Es liegt in Arzneimitteln als Racemat und als Pioglitazonhydrochlorid vor, ein geruchloses, weisses, kristallines Pulver, das in Wasser praktisch unlöslich ist.

Wirkungen

Pioglitazon (ATC A10BG03 ) hat antidiabetische und antihyperglykämische Eigenschaften, normalisiert den Blutzucker und senkt HbA1c. Es ist ein hochaffiner Agonist am nukleären Rezeptor PPAR-γ, der die Regulation von Genen steuert, die am Glucose- und Lipidstoffwechsel beteiligt sind.

Die Wirkungen beruhen in erster Linie auf der erhöhten Empfindlichkeit des Fettgewebes, des Muskels und der Leber auf Insulin, also der Senkung der Insulinresistenz und der verstärkten Aufnahme des Blutzucker in die Gewebe. Im Unterschied zu den Sulfonylharnstoffen fördert Pioglitazon die Insulinausschüttung nicht.

Indikationen

Als Mittel der 2. Wahl für die Behandlung eines Typ-2-Diabetes. Die Behandlungsdauer sollte 2 Jahre in der Regel nicht überschreiten.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden einmal täglich mit oder ohne Nahrung eingenommen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Pioglitazon wird von CYP2A1, CYP3A4, CYP2C8 und CYP2C9 metabolisiert. Interaktionen sind mit NSAR, Gemfibrozil (CYP2C8-Hemmer) und Rifampicin (CYP-Induktor) möglich.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Muskel-, Gelenk-, und Rückenschmerzen, Atembeschwerden, Verdauungsstörungen, Zahnprobleme, Gewichtszunahme, Infektionen der oberen Atemwege, Kopfschmerzen, Empfindungsstörungen, Sehstörungen, Müdigkeit und Schlaflosigkeit.

Eine Hypoglykämie wird häufig bei der Kombination mit Sulfonylharnstoffen und Insulinen beobachtet.

Gelegentlich ist mit der Entstehung von Blasenkrebs zu rechnen. Deshalb wurde die Behandlungsdauer auf maximal zwei Jahre begrenzt.

siehe auch

Glitazone, Rosiglitazon, Diabetes mellitus Typ 2

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 24.5.2023 geändert.
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