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Pestwurz gegen Heuschnupfen Phytopharmaka Drogenliste Pestwurz

Der Spezialextrakt Ze 339 aus den Blättern der Pestwurz wird für die symptomatische Behandlung von Heuschnupfen eingesetzt. Die Tabletten werden zwei- bis dreimal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Der Extrakt ist im Vergleich mit alternativmedizinischen oder anderen pflanzlichen Arzneimitteln wissenschaftlich gut dokumentiert und gilt als ähnlich gut wirksam wie Antihistaminika. Gleichzeitig tritt weniger Müdigkeit auf. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören gastrointestinale Beschwerden.

synonym: Ze 339

Produkte

In der Schweiz ist der Spezialextrakt Ze 339 aus den Blättern der gemeinen Pestwurz (Petasites hybridus L., Asteraceae) seit dem Jahr 2003 für die Behandlung von Heuschnupfen zugelassen (Tesalin®, Zeller® Heuschnupfen). Seit dem Jahr 2018 ist das Arzneimittel auch ohne ärztliche Verordnung erhältlich. Die Listenumteilung erfolgte im September 2017.

Inhaltsstoffe

Für die Effekte werden die Petasine, veresterte Sesquiterpene vom Eremophilantyp, verantwortlich gemacht. Dazu gehören Petasin, Isopetasin und Neopetasin und die zu einem geringeren Anteil enthaltenen Schwefelanaloge S-Petasin, S-Isopetasin und S-Neopetasin. Dabei steht S für Schwefel und bezieht sich nicht auf die Konfiguration. Die Inhaltsstoffe hemmen die Synthese und die Freisetzung der Leukotriene und Histamin und sind entzündungshemmend.

Der Extrakt Ze 339 ist auf Petasine standardisiert. Für die Herstellung werden die Blätter einer speziell gezüchteten und inhaltsstoffreichen Art und nicht wie bei anderen Arzneimitteln die Wurzeln (Rhizome) verwendet.

Pestwurz soll nicht als Tee oder in Form anderer unverarbeiteter Zubereitungen angewandt werden, weil die Pflanze und die Arzneidroge Pyrrolizidinalkaloide enthalten, die vor allem bei längerer Anwendung lebertoxisch, karzinogen und genotoxisch sein können. Beim Extraktionssprozess mit flüssigem Kohlenstoffdioxid und anschliessender Dünnschichtchromatographie werden die fein geschnittenen Blätter von diesen toxischen Alkaloiden befreit.

Wirkungen

Der Pestwurzextrakt war in den durchgeführten Untersuchungen wirksam gegen die Beschwerden von Heuschnupfen wie Juckreiz der Nase und der Augen, laufende und verstopfte Nase und gerötete Augen. Die Effekte sollen schnell, bereits 30 bis 90 Minuten nach der Einnahme, eintreten.

Die Wirksamkeit wurde in kontrollierten klinischen Studien im Vergleich mit den Antihistaminika Cetirizin und Fexofenadin und Placebo, sowie in Postmarketing-Studien untersucht. Diese Studien deuten auf eine ähnliche Wirksamkeit wie die der Antihistaminika hin.

Indikationen

Für die Behandlung einer allergischen Rhinitis (Heuschnupfen).

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden zwei- bis dreimal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Interaktionen mit anderen Arzneimitteln sind bisher keine bekannt. In-vitro Untersuchungen zeigten bisher keine Interaktion mit Cytochromen P450 oder P-Glykoprotein.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall und Bauchschmerzen.

siehe auch

Heuschnupfen, Pestwurz

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zum Hersteller und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 2.11.2024 geändert.
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