Lufenuron Arzneimittelgruppen Flohmittel ChitinsynthesehemmerLufenuron ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Chitinsynthesehemmer, der zur Kontrolle und Vorbeugung eines Flohbefalls bei Hunden und Katzen eingesetzt wird. Es ist gegen Eier und Larven, jedoch nicht direkt gegen erwachsene Flöhe wirksam. Lufenuron wird während der Flohsaison jeden Monat in Form von Tabletten oder als Suspension eingenommen. Wichtig ist die Verabreichung mit den Mahlzeiten, denn sie erhöht die Bioverfügbarkeit. Alternativ ist bei Katzen auch eine subkutane Injektion möglich, die 6 Monate wirksam ist.
synonym: Lufenuronum, Fluphenacur
ProdukteLufenuron ist als Tierarzneimittel in Form von Tabletten, als Suspension und Injektionssuspension für Katzen im Handel. Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1992 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenLufenuron (C17H8Cl2F8N2O3, Mr = 511.2 g/mol) ist ein lipophiles, fluoriertes und chloriertes Benzoylphenylharnstoff-Derivat. Es ist struktruell eng mit Diflubenzuron verwandt und liegt als weisses bis gelbliches Pulver vor, das in Wasser kaum löslich ist.
WirkungenLufenuron (ATCvet QP53BC01 ) hat ovizide und larvizide Eigenschaften. Es hemmt die Synthese von Chitin und dadurch die normale Entwicklung der Larven. Es wird deshalb auch als Insect-development inhibitor und Insect-growth regulator bezeichnet. Im Gegensatz zu anderen Flohmitteln wird Lufenuron oral verabreicht oder gespritzt und wirkt nicht äusserlich. Dies ist insofern ein Vorteil, als sich keine Chemikalien im Fell ablagern.
Das Arzneimittel wird bei oraler Gabe ins Blut absorbiert und gelangt aufgrund seiner hohen Lipophilie ins Fettgewebe, von wo es während zirka eines Monats freigesetzt wird. Die Flöhe nehmen den Wirkstoff während der Blutmahlzeit auf. Lufenuron tötet erwachsene Flöhe nicht direkt oder nur langsam ab und wird deshalb zu Beginn der Behandlung auch mit Insektiziden wie zum Beispiel Nitenpyram kombiniert.
IndikationenLufenuron wird zur Kontrolle und Vorbeugung eines Flohbefalls bei Hunden und Katzen eingesetzt.
DosierungGemäss der Packungsbeilage.
KontraindikationenDie vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenEs sind keine Wechselwirkungen bekannt.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Erbrechen, Depression, Lethargie, Appetitverlust, Hyperaktivität, Atemstörungen, Juckreiz und Ausschlag. Die Injektion kann lokale Reaktionen wie Schmerzen, Entzündung und Granulome verursachen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Blagburn B.L., Vaughan J.L., Butler J.M., Parks S.C. Dose titration of an injectable formulation of lufenuron in cats experimentally infested with fleas. Am J Vet Res, 1999, 60(12), 1513-5 Pubmed
- Dean S.R., Meola R.W., Meola S.M., Sittertz-Bhatkar H., Schenker R. Mode of action of lufenuron in adult Ctenocephalides felis (Siphonaptera: Pulicidae). J Med Entomol, 1999, 36(4), 486-92 Pubmed
- Fahmy M.M., el-Dien N.M. Control of Ctenocephalides felis on dogs and cats using the insect growth regulator (or chitin synthesis inhibitor) lufenuron Program, in Egypt. J Egypt Soc Parasitol, 2002, 32(1), 99-108 Pubmed
- Franc M., Cadiergues M.C. Use of injectable lufenuron for treatment of infestations of Ctenocephalides felis in cats. Am J Vet Res, 1997, 58(2), 140-2 Pubmed
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- Jacobs D.E., Hutchinson M.J., Ryan W.G. Control of flea populations in a simulated home environment model using lufenuron, imidacloprid or fipronil. Med Vet Entomol, 2001, 15(1), 73-7 Pubmed
- Lehrbücher der Veterinärmedizin
- http://www.program.novartis.us (Hersteller)
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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