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Fluor Arzneimittelgruppen Spurenelemente

Fluor ist ein chemisches Element, das als toxisches und hochreaktives Gas mit einer leicht gelben Farbe und einem stechenden Geruch vorliegt. Die Salze mit dem Anion Fluorid spielen eine zentrale Rolle bei der Vorbeugung von Karies. Sie sind unter anderem in Zahnpasten, Mundspülungen und Zahngelen enthalten. Fluoride stärken den Zahnschmelz, fördern die Remineralisation, erhöhen die Säureresistenz und sind gegen die Bakterien wirksam. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen in der Mundhöhle. Das gasförmige Fluor ist giftig und verursacht schwere Verätzungen.

synonym: F, F2, Fluorine

Produkte

Fluoride sind in vielen Zahn- und Mundpflegeprodukten enthalten. Im Handel ist auch mit Fluoriden versetztes Kochsalz erhältlich.

Struktur und Eigenschaften

Fluor (F, Mr = 18.99 g/mol) ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 9 aus der Gruppe der Halogene, das bei Raumtemperatur als toxisches Gas mit einer leicht gelben Farbe und einem stechenden Geruch vorliegt. Wie andere Halogene ist es elementar diatomar (F2).

Fluor besitzt 7 Valenzelektronen und erreicht mit einem zusätzlichen Elektron das Oktett, also seine optimale Elektronenkonfiguration. Fluor hat von allen Elementen die höchste Elektronegativität, ist extrem reaktiv und bildet mit fast allen anderen Elementen Verbindungen. Dies mit der Ausnahme der Edelgase Helium und Neon. Es hat eine hohe Affinität für Elektronen und ist ein starkes Oxidationsmittel.

In der Natur kommt Fluor in verschiedenen Mineralien relativ häufig vor, zum Beispiel im Fluorit (Flussspat), der aus Calciumfluorid (CaF2) besteht. Das Fluorgas kann aus Calciumfluorid mithilfe von Schwefelsäure und einer Elektrolyse gewonnen werden.

Die Salze mit dem Anion Fluorid werden als Fluoride bezeichnet, zum Beispiel Natriumfluorid, Calciumfluorid, Olaflur und Dectaflur.

Wirkungen

Fluoride hemmen die Demineralisation der Zähne, fördern ihre Remineralisation, erhöhen die Säureresistenz des Zahnschmelzes und sind bakterizid gegen die Bakterien. Sie senken das Risiko für die Entstehung der Karies.

Anwendungsgebiete

Fluoride:

Im Drug Discovery und der Medikamentenentwicklung werden Wirkstoffkandidaten unter anderem deshalb fluoriert, weil dadurch der oxidative Metabolismus unterdrückt wird. Fluor macht die Verbindungen lipophiler und kann die Bioverfügbarkeit erhöhen.

Viele pharmazeutische Wirkstoffe enthalten an Kohlenstoff kovalent gebundenes Fluor, z.B. Flucytosin, Fluoxetin, Ciprofloxacin und Inhalationsanästhetika.

Dosierung

Gemäss der Gebrauchsinformation. Die Produkte werden üblicherweise dreimal täglich angewandt, hochdosierte Zahngele auch nur einmal wöchentlich. Die Dosis ist abhängig vom Alter und vom Anwendungsgebiet.

Zahnpasten unterscheiden sich in ihrem Fluoridgehalt:

Fluoridgehalt von Zahnpasten, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Elementares Fluor ist aufgrund seiner hohen chemischen Reaktivität stark toxisch. Es wirkt brandfördernd, ist lebensgefährlich beim Einatmen und verursacht schwere Verätzungen der Atemwege, der Haut und der Augen.

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen der Fluoride gehören selten lokale Reaktionen in der Mundhöhle wie beispielsweise Rötungen, Brennen und Schwellungen.

Eine starke Überdosis von Fluoriden kann zu unerwünschten Wirkungen und einer Vergiftung führen. Dazu sind allerdings hohe Dosen ab 5 mg Fluor pro kg Körpergewicht erforderlich.

siehe auch

Zahnpasten, Halogene

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 12.5.2023 geändert.
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