Lasmiditan Arzneimittelgruppen Serotonin-5-HT1F-Rezeptor-Agonisten (Ditane)Lasmiditan ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Serotonin-Agonisten für die Akutbehandlung eines Migräneanfalls mit oder ohne Aura. Das Arzneimittel ist nicht für die Migränevorbeugung geeignet. Die Effekte beruhen auf dem selektiven Agonismus am 5-HT1F-Rezeptor. Im Unterschied zu den Triptanen ist Lasmiditan nicht gefässverengend. Die Tabletten werden bei Bedarf einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schwindel, Müdigkeit, Empfindungsstörungen und eine Dämpfung.
synonym: Lasmiditanum, COL-144, LY573144
ProdukteLasmiditan wurde in den USA im Jahr 2019 in Form von Filmtabletten zugelassen (Reyvow®).
Struktur und EigenschaftenLasmiditan (C19H18F3N3O2, Mr = 377.4 g/mol) liegt im Arzneimittel als Lasmiditanhemisuccinat vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser nur wenig löslich ist. Es ist ein Piperidin- und Pyridin-Derivat und hat keine Indol-Struktur.
WirkungenLasmiditan (ATC N02CC08 ) bindet mit hoher Affinität als Agonist an den 5-HT1F-Rezeptor, einen Serotonin-Rezeptor-Subtyp und GPCR. Auf die Gefässe hat es im Unterschied zu den Triptanen keinen oder nur einen geringen Einfluss. Die Halbwertszeit liegt im Bereich von 5.7 Stunden.
IndikationenFür die Akutbehandlung der Migräne mit oder ohne Aura.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden bei Bedarf einmal pro Tag unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
MissbrauchAufgrund der dämpfenden Eigenschaften kann ein Missbrauch nicht ausgeschlossen werden. Selten tritt nach der Einnahme auch eine Euphorie auf.
KontraindikationenDie vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenInteraktionen wurden mit zentral dämpfenden Arzneimitteln, mit serotonergen Wirkstoffen (Risiko für ein Serotoninsyndrom) und mit Arzneimitteln, welche die Herzfrequenz senken, beschrieben. Lasmiditan ist ein Inhibitor von P-Glykoprotein und BCRP. Es interagiert hingegen nicht mit CYP450-Isoenzymen.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schwindel, Müdigkeit, Empfindungsstörungen und eine Dämpfung. Aufgrund dieser Nebenwirkungen ist die Reaktionsfähigkeit eingeschränkt. Auf das Fahren soll nach der Einnahme verzichtet werden.
Das Profil unterscheidet sich von den Schmerzmitteln (NSAR), welche Organschäden verursachen können.
siehe auchMigräne, Triptane, Schmerzmittel
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (USA)
- Capi M. et al. Lasmiditan for the treatment of migraine. Expert Opin Investig Drugs, 2017, 26(2), 227-234 Pubmed
- Oswald J.C., Schuster N.M. Lasmiditan for the treatment of acute migraine: a review and potential role in clinical practice. J Pain Res, 2018, 11, 2221-2227 Pubmed
- Reuter U, Israel H, Neeb L. The pharmacological profile and clinical prospects of the oral 5-HT1F receptor agonist lasmiditan in the acute treatment of migraine. Ther Adv Neurol Disord, 2015, 8(1), 46-54 Pubmed
- Rizzoli P.B. Emerging therapeutic options for acute migraine: focus on the potential of lasmiditan. Neuropsychiatr Dis Treat, 2014, 10, 547-52 Pubmed
- Tfelt-Hansen P.C., Olesen J. The 5-HT1F receptor agonist lasmiditan as a potential treatment of migraine attacks: a review of two placebo-controlled phase II trials. J Headache Pain, 2012, 13(4), 271-5 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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