Immunstimulanzien ArzneimittelgruppenImmunstimulanzien sind eine Gruppe von Wirkstoffen und pflanzlichen Heilmitteln, welche das Immunsystem stärken sollen und für die Vorbeugung von Infektionskrankheiten verwendet werden. Sie werden insbesondere für die Vorbeugung von Atemwegserkrankungen wie einer Erkältung und Grippe eingesetzt. Typische Beispiele sind Echinaceaextrakt, Zistrosenextrakt, Vitamin C, Zink und Probiotika. Wie wirksam diese Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel sind, ist in der wissenschaftlichen Literatur umstritten.
synonym: Immunstimulantien, Immunostimulanzien
ProdukteImmunstimulanzien sind zum Beispiel als Tropfen, Lutschtabletten, Tabletten, Pulver und Brausetabletten im Handel. Sie sind als Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel zugelassen.
Struktur und EigenschaftenImmunstimulanzien haben keine einheitliche chemische Struktur.
WirkungenImmunstimulanzien haben immunstimulierende Eigenschaften, d.h. sie sollen die Aktivität des Immunsystems fördern und so die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten reduzieren.
Die Wirksamkeit ist in der wissenschaftlichen Literatur umstritten. Es muss auch beachtet werden, dass das Immunsystem für die Krankheitssymptome mitverantwortlich ist. Eine „Stärkung“ ist deshalb nicht in jedem Fall erwünscht. Auch der individuelle Therapieerfolg ist schwer zu beurteilen. Da sie in der Regel gut verträglich sind, ist ein Therapieversuch möglich.
AnwendungsgebieteFür die Vorbeugung von Infektionskrankheiten, insbesondere von Atemwegserkrankungen wie einer Erkältung oder Grippe.
DosierungGemäss der Packungsbeilage.
WirkstoffeTypische Beispiele sind (Auswahl):
Mineralstoffe und Spurenelemente:
- Probiotika und Präbiotika
Zu den Gegenanzeigen gehören (Auswahl):
- Überempfindlichkeit
- Autoimmunerkrankungen
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenDie unerwünschten Wirkungen sind von den verwendeten Produkten abhängig. Mögliche Nebenwirkungen sind zum Beispiel Überempfindlichkeitsreaktionen und Magen-Darm-Beschwerden.
siehe auchLiteratur- Allan G.M., Arroll B. Prevention and treatment of the common cold: making sense of the evidence. CMAJ, 2014, 186(3), 190-9 Pubmed
- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Mousa H.A. Prevention and Treatment of Influenza, Influenza-Like Illness, and Common Cold by Herbal, Complementary, and Natural Therapies. J Evid Based Complementary Altern Med, 2017, 22(1), 166-174 Pubmed
- Nahas R., Balla A. Complementary and alternative medicine for prevention and treatment of the common cold. Can Fam Physician, 2011, 57(1), 31-6 Pubmed
- Ross S.M. Echinacea purpurea: A Proprietary Extract of Echinacea purpurea Is Shown to be Safe and Effective in the Prevention of the Common Cold. Holist Nurs Pract, 2016, 30(1), 54-7 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Weitere Informationen