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Eteplirsen Arzneimittelgruppen Antisense-Therapeutika

Eteplirsen ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antisense-Therapeutika, der zur Behandlung der Muskeldystrophie Duchenne eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der Entfernung des Exons 51 aus der prä-mRNA während des Splicings. Daraus resultiert ein verkürztes, aber partiell funktionelles Dystrophin. Die Krankheit wird damit nicht geheilt, aber der Schweregrad wird reduziert. Das Arzneimittel wird intravenös oder subkutan verabreicht.

synonym: Eteplirsenum, AVI-4658

Produkte

Eteplirsen (Sarepta Therapeutics Inc.) wurde in den USA im Jahr 2016 zugelassen (Exondys 51®).

Struktur und Eigenschaften

Eteplirsen (C364H569N177O122P30, Mr = 10305.7 g/mol) ist ein Phosphorodiamidat-Morpholino-Oligomer (PMO), das selektiv an das Exon 51 der prä-mRNA bindet. Es handelt sich um ein Antisense-Oligomer mit einem hohen Molekulargewicht. Die Sequenz ist komplementär zum Abschnitt in der prä-mRNA. Die Abbildung zeigt die PMO-Grundstruktur. Eteplirsen ist ein RNA-Analogon, das statt der Ribose einen Morpholinring und statt dem Phosphodiester- einen Phosphorodiamidat-Linker enthält.

Wirkungen

Die Ursache für die Entstehung der Muskeldystrophie Duchenne sind Mutationen im Gen für Dystrophin. Dabei handelt es sich häufig um Deletionen, zum Beispiel in Exon 50. Dystrophin ist für die Funktion des Muskels essenziell. Die Muskeldystrophie Duchenne ist eine schwere Erkrankung, die im jungen Erwachsenenalter tödlich verläuft.

Eteplirsen stellt die Proteinexpression des Dystrophin-Proteins wieder her, indem das Exon 51 in der prä-mRNA beim Splicing übersprungen resp. entfernt wird (Exon-Skipping). Dadurch ist das Exon 51 in der mRNA nicht mehr enthalten und wird nicht translatiert.

Der Körper ist nun in der Lage, ein verkürztes, aber partiell funktionelles Protein zu bilden. Die Krankheit wird damit nicht geheilt, aber der Schweregrad wird reduziert.

Indikationen

Zur Behandlung einer Muskeldystrophie des Typs Duchenne.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird intravenös oder subkutan verabreicht.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 26.12.2016 geändert.
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