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Albumin Arzneimittelgruppen Blutprodukte

Humanalbumin ist ein menschliches Plasmaprotein, das im Blut den onkotischen Druck aufrecht erhält. Es bindet und transportiert endogene Substanzen und pharmazeutische Wirkstoffe und beeinflusst so ihre Pharmakokinetik (Proteinbindung). Albumin wird als Arzneimittel für die Behandlung eines Volumenmangels und bei einer Hypoalbuminämie eingesetzt. Es wird als intravenöse Infusion verabreicht. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören allergische Reaktionen. Albumin spielt auch im Drug Design eine Rolle, weil mit verschiedenen Strategien die Halbwertszeit von Wirkstoffen verlängert werden kann.

synonym: Albuminum humanum, Humanes Serumalbumin, Humanes Albumin, Humanalbumin, HSA

Produkte

Humanalbumin ist als Infusionslösung zur intravenösen Anwendung im Handel.

Struktur und Eigenschaften

Humanes Albumin ist ein monomeres Protein mit einer herzförmigen Struktur, das für die Herstellung von Medikamenten aus menschlichem Plasma gewonnen werden kann, also dem azellulären Anteil des Blutes. Im Körper wird es von der Leber gebildet. Das reife Protein besteht aus 585 Aminosäuren, hat eine Molekülmasse von 66.5 kDa und ist reich an Cystein. Albumin hat im Serum eine hohe Konzentration von bis zu 5 g pro 100 ml.

Humanalbumin mit gebundenem Ibuprofen. PDB 2BXG, zum Vergrössern anklicken.

Wirkungen

Albumin (ATC B05AA01 ) hält Wasser in den Blutgefässen zurück und so den onkotischen Druck aufrecht. Des Weiteren hat es eine wichtige Transportfunktion, zum Beispiel für Hormone, Fettsäuren, Bilirubin, Häm und pharmazeutische Wirkstoffe wie etwa Diazepam, Ibuprofen und Vitamin-K-Antagonisten. Diese → Proteinbindung beeinflusst die Pharmakokinetik der Medikamente und ist eine mögliche Ursache für Wechselwirkungen. Albumin hat eine lange Halbwertszeit von 19 Tagen.

Indikationen

Weitere Anwendungsgebiete:

Albumin wird für die Medikamentenentwicklung verwendet. Wirkstoffe können so gestaltet werden, dass sie an Albumin binden. So enthält zum Beispiel Insulin detemir eine Fettsäure und ist deshalb lang wirksam. Fettsäuren werden von Albumin transportiert (siehe oben).

Auch bei Liraglutid wurde diese Strategie gewählt. Durch die kovalente Bindung von Albumin an den Wirkstoff wird die Halbwertszeit der Arzneimittel wesentlich verlängert (z.B. Fusionsproteine).

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Albumin wird als intravenöse Infusion verabreicht.

Kontraindikationen

Albumin ist bei einer Überempfindlichkeit kontraindiziert. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Die Pharmakokinetik von Wirkstoffen, die stark an Albumin gebunden sind, kann bei der Gabe von Albumin beeinflusst werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen). Albumin kann eine Anaphylaxie hervorrufen.

siehe auch

Proteinbindung

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 24.3.2024 geändert.
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