Harze Phytopharmaka PflanzeninhaltsstoffeHarze sind zähflüssige Ausscheidungsprodukte von Pflanzen und hauptsächlich von Bäumen, die nach einer Verletzung austreten. Zu ihren Bestandteilen gehören Isoprenoide, Harzsäuren, Harzalkohole, Ester und Polysaccharide. Typische Beispiele von Harzen sind Benzoe, Kolophonium, der fossile Bernstein, Myrrhe und Weihrauch. Harze haben antimikrobielle, entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften. Sie werden unter anderem bei entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen und allergische Reaktionen.
synonym: Resina, Naturharze, Pech
ProdukteHarze sind in einigen Heilmitteln enthalten, zum Beispiel in Harzsalben, Gelen und in Kapseln.
Harze, zum Vergrössern anklicken. Fotos © PharmaWiki
Definition und EigenschaftenHarze sind zähflüssige, feste und amorphe Ausscheidungsprodukte von Pflanzen und hauptsächlich von Bäumen, welche spontan oder nach einer Verletzung oder Erkrankung der Pflanzenorgane austreten. Beispiele aus der Schweiz sind die Harze von Kiefern, Fichten und Lärchen. Harze haben in der Regel eine gelbe, braune bis rote Farbe und sind in organischen Lösungsmitteln löslich. Sie sind üblicherweise klebrig und zeichnen sich durch den starken Geruch aus. Die flüchtigen Anteile des Harzes verdunsten häufig und hinterlassen die nicht flüchtigen und harten Anteile.
Typische Bestandteile sind:
- Isoprenoide (Terpene)
- Harzsäuren (Resinolsäuren): Carbonsäuren
- Harzalkohole (Resinole), Phenole
- Resine: Ester der Carbonsäuren und Alkohole
- Polysaccharide
Begriffe:
- Balsame sind Lösungen von Harzen in ätherischen Ölen. Sie werden auch als Weichharze bezeichnet.
- Gummiharze wie die Myrrhe enthalten Polysaccharide (Gummi) und sind deshalb teilweise wasserlöslich.
- Die Gummen, wie z.B. Arabisches Gummi, bestehen vorwiegend aus Polysaccariden und sind ganz oder teilweise in Wasser löslich.
- Benzoe
- Bernstein (fossiles Harz)
- Dammar
- Elemi
- Haschisch
- Kolophonium
- Mastix
- Myrrhe
- Kopal (rezentfossiles Harz)
- Sandarak
- Weihrauch
Harze haben unter anderem antimikrobielle, entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften.
Anwendungsgebiete- Als Heilmittel z.B. bei entzündlichen und immunologischen Erkrankungen wie einer Arthritis, einer Schuppenflechte oder entzündlichen Darmkrankheit.
- Bestandteil von Zugsalben und alten Wundheilsalben.
- Als Lösungsmittel (flüssige Anteile), für die Behandlung von Holz.
- In der Malerei.
- Als Brennstoffe, zum Räuchern.
- Als Konservierungsmittel.
- Für religiöse und zeremonielle Zwecke, zum Einbalsamieren.
- Als Rauschmittel (Cannabis).
- Für Schmuck, als Amulett.
- Zahnungsbeschwerden bei Säuglingen und Kleinkindern.
Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen und allergische Reaktionen. Verbrennungsprodukte von Harzen sind gesundheitsschädlich.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Fachliteratur
- Lehrbücher der Phytotherapie
- Termentzi A., Fokialakis N., Skaltsounis A.L. Natural resins and bioactive natural products thereof as potential antimicrobial agents. Curr Pharm Des, 2011, 17(13), 1267-90 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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