Senf Phytopharmaka DrogenlisteZubereitungen aus den Samen des schwarzen und weissen Senfs (Brassica nigra, Sinapis alba) aus der Familie der Kreuzblütengewächse enthalten Senfölglykoside und haben durchblutungsfördernde, reizende und antimikrobielle Eigenschaften. Sie werden bei Schmerzen, Verdauungsstörungen und für die Herstellung von Gewürzen und Speisesenf verwendet. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reizungen, Rötungen und Entzündungen. Senfwickel dürfen nicht zu lange auf der Haut belassen werden, weil sie zu Blasen und Geschwüren führen können.
synonym: Brassica nigra, Black mustard, Sinapis alba, White mustard
ProdukteDie Arzneidroge und Arzneimittel mit schwarzem und weissem Senf sind in Apotheken und Drogerien erhältlich.
PflanzeDer schwarze Senf (Brassica nigra) und der weisse Senf (Sinapis alba) aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) sind einjährige, krautige Pflanzen, die auch in Europa heimisch sind. Sie gehören zu zwei unterschiedlichen Gattungen.
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ArzneidrogeAls Arzneidroge werden die Senfsamen verwendet, aus denen auch das Senfmehl hergestellt wird.
Schwarze Senfsamen (Sinapis nigrae semen PH) sind die ganzen, reifen, trockenen Samen geeigneter Arten der Gattung Brassica, zum Beispiel Brassica nigra. Das Arzneibuch fordert einen Mindestgehalt an flüchtigen Substanzen nach enzymatischer Spaltung.
Weisse Senfsamen (Sinapis albae semen) sind die ganzen, reifen, trockenen Samen von Sinapis alba. Die beiden Samen unterscheiden sich in ihrer Stammpflanze, der Gattung, im Aussehen, in den enthaltenen Senfölglykosiden sowie den Metaboliten der Glykoside.
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InhaltsstoffeZu den Inhaltsstoffen gehören:
- Scharfstoffe: Senfölglykoside: Sinigrin (schwarzer Same) und Sinalbin (weisser Same)
- Ätherisches Öl (Sinapis aetheroleum)
- Fettes Öl (Sinapis oleum) mit Glyceriden der Erucasäure und weiteren Fettsäuren
- Proteine, Kohlenhydrate
- Ballaststoffe
Die Senfölglykoside sind Prodrugs und werden beim Zerstossen der Samen vom Enzym Myrosinase zum aktiven Scharfstoff umgesetzt. Sinigrin und Sinalbin haben dabei unterschiedliche Metaboliten.
Wirkungen
Die Zubereitungen haben durchblutungsfördernde, reizende, antimikrobielle, antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Der Geschmack ist scharf und brennend.
Anwendungsgebiete- Für die äusserliche Behandlung von Schmerzen, zum Beispiel bei Muskel- und Gelenkschmerzen und rheumatischen Beschwerden.
- Als Gewürz, für die Herstellung von Speisesenf, für fermentiertes Gemüse, zur Förderung des Appetits und der Verdauung.
- Bei Erkältungskrankheiten
Die Arzneimittel werden äusserlich verabreicht, zum Beispiel in Form von Wickeln oder Auflagen.
Senfwickel: 4 Esslöffel Pulverdroge werden unmittelbar vor der Anwendung mit lauwarmem Wasser bis zu einer breiartigen Konsistenz angerührt. Auf die Leinen ausstreichen und auf die Hautstelle legen. Nach Verträglichkeit bis zu max. 15 Minuten auf der Haut belassen. Den Wickel bei unerwünschten Wirkungen entfernen.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reizungen, Rötungen, ein Brennen und Entzündungen der Haut. Vorsicht, eine zu lange Anwendung kann zu einer Blasen- und Geschwürbildung führen!
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Fachliteratur
- Lehrbücher der Phytotherapie
- Pharmacopoea Helvetica
- Produkteinformationen
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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