Isoniazid Arzneimittelgruppen TuberkulostatikaIsoniazid ist ein bakteriostatischer bis bakterizider Wirkstoff aus der Gruppe der Tuberkulostatika zur Behandlung der Tuberkulose im Rahmen einer Kombinationstherapie. Die Tabletten werden ein- bis dreimal täglich und nüchtern eingenommen. Sie sollen mit Vitamin B6 kombiniert werden, um neurologischen Nebenwirkungen vorzubeugen. Isoniazid hat lebertoxische Eigenschaften. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Polyneuritis (bei Einnahme ohne Vitamin B6), Verdauungsstörungen, Erhöhung der Leberwerte, Leberentzündung, Gesichtsrötung, Juckreiz, Hautausschlag und Augenrötungen.
synonym: Isoniazidum PhEur, Isonicotinylhydrazin, INH, Rimifon®
ProdukteIsoniazid ist in Form von Tabletten im Handel (z.B. Isoniaz-TB®, Kombinationspräparate).
Struktur und EigenschaftenIsoniazid (C6H7N3O, Mr = 137.1 g/mol) liegt als weisses, kristallines Pulver oder farblose Kristalle vor und ist in Wasser leicht löslich. Es wird auch als Isonicotinylhydrazin (INH) bezeichnet.
WirkungenIsoniazid (ATC J04AC01 ) hat bakteriostatische bis bakterizide Eigenschaften gegen das Bakterium Mycobacterium tuberculosis. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Synthese von Mykolsäuren, welche in der bakteriellen Zellwand vorkommen.
IndikationenFür die Behandlung der Tuberkulose (Kombinationstherapie).
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden ein- bis dreimal täglich nüchtern mindestens eine halbe Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen. Isoniazid soll mit Vitamin B6 kombiniert werden, um neurologischen Nebenwirkungen vorzubeugen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Periphere Neuritis
- Schwere Blutungsneigung
- Schwere Lebererkrankungen
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenIsoniazid wird acetyliert und zu Isonicotinsäure hydrolysiert. Wechselwirkungen wurden unter anderem mit den folgenden Wirkstoffen beschrieben: Barbiturate, Phenytoin, Carbamazepin, Primidon, Rifampicin, Valproinsäure, Paracetamol, Ketoconazol, Theophyllin, Disulfiram, Alkohol, Antazida und Levodopa.
Lebensmittel mit einem hohen Tyramin- oder Histamingehalt sollen während der Behandlung gemieden werden.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Polyneuritis (bei Einnahme ohne Vitamin B6), Verdauungsstörungen, eine Erhöhung der Leberwerte, eine Leberentzündung, Gesichtsrötung, Juckreiz, Hautausschlag und Augenrötungen.
Während der Behandlung können die Bakterien gegenüber dem Wirkstoff resistent werden. Deshalb wird Isoniazid mit anderen Tuberkulostatika kombiniert.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Balcells M.E. et al. Isoniazid preventive therapy and risk for resistant tuberculosis. Emerg Infect Dis, 2006, 12(5), 744-51 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Menzies D. et al. Standardized treatment of active tuberculosis in patients with previous treatment and/or with mono-resistance to isoniazid: a systematic review and meta-analysis. PLoS Med, 2009, 6(9), e1000150 Pubmed
- Somoskovi A. et al. The molecular basis of resistance to isoniazid, rifampin, and pyrazinamide in Mycobacterium tuberculosis. Respir Res, 2001, 2(3), 164-8 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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