Triazolam Arzneimittelgruppen BenzodiazepineTriazolam ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Benzodiazepine mit beruhigender und schlaffördernder Wirkung. Er wird zur kurzfristigen Behandlung schwerer Schlafstörungen eingesetzt. Die Tabletten werden unmittelbar vor dem Schlafengehen verabreicht. Triazolam wird von CYP3A4 metabolisiert und soll deshalb nicht mit starken CYP-Hemmern kombiniert werden. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schläfrigkeit, Schwindel, Gang- und Koordinationsstörungen. Wie andere Benzodiazepine kann auch Triazolam abhängig machen, als Rauschmittel missbraucht werden und beim Absetzen zu Entzugserscheinungen führen.
synonym: Triazolamum
ProdukteTriazolam ist in Form von Tabletten im Handel (Halcion®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1978 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenTriazolam (C17H12Cl2N4, Mr = 343.2 g/mol) liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser schlecht löslich ist. Es handelt sich um ein Triazol-Derivat (Triazol-am).
WirkungenTriazolam (ATC N05CD05 ) hat beruhigende, angstlösende, krampflösende, amnestische und schlaffördernde Eigenschaften. Es bindet an den GABAA-Rezeptor und verstärkt so die hemmenden Eigenschaften des Neurotransmitters GABA.
Wirkmechanismus der Benzodiazepine, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenFür die kurzfristige Behandlung von Schlafstörungen.
MissbrauchTriazolam wird aufgrund seiner psychoaktiven Eigenschaften als Rauschmittel und zu anderen Zwecken missbraucht.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Myasthenia gravis
- Schwere Atemstörungen
- Schwere psychiatrische Erkrankungen
- Triazolam darf nicht zusammen mit starken CYP-Hemmern wie Azol-Antimykotika und HIV-Proteasehemmern verabreicht werden, weil diese den Metabolismus von Triazolam hemmen und zu einer Erhöhung der Konzentration und Nebenwirkungen führen können.
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenTriazolam ist ein Substrat von CYP3A4. Entsprechende Wechselwirkungen mit CYP-Inhibitoren und -Induktoren sind möglich und sollen bei der Behandlung beachtet werden.
Die Kombination mit zentral dämpfenden Arzneimitteln und Alkohol soll vermieden werden, weil es zu einer Wirkungsverstärkung und unerwünschten Wirkungen kommen kann.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schläfrigkeit, Schwindel, Gang- und Koordinationsstörungen.
Weitere mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem Verwirrtheit, Schlaflosigkeit, Gedächtnisstörungen, Sehstörungen, Atemdepression und Erschöpfung.
Wie andere Benzodiazepine kann auch Triazolam abhängig machen und beim Absetzen nach längerer Einnahme zu Entzugserscheinungen führen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Ghaeli P., Dufresne R.L., Stoukides C.A. Triazolam treatment controversy. Ann Pharmacother, 1994, 28(9), 1038-40 Pubmed
- Klett C.J. Review of triazolam data. J Clin Psychiatry, 1992, 53 Suppl, 61-7 Pubmed
- Martin V.L. Appropriately treating insomnia with triazolam. J Psychoactive Drugs, 1990, 22(1), 35-43 Pubmed
- Pakes G.E., Brogden R.N., Heel R.C., Speight T.M., Avery G.S. Triazolam: a review of its pharmacological properties and therapeutic efficacy in patients with insomnia. Drugs, 1981, 22(2), 81-110 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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