Solriamfetol Arzneimittelgruppen Selektive Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahmehemmer Solriamfetol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der selektiven Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahmehemmer, der die Wachheit fördert. Er wird zur Verbesserung des Wachzustandes und zur Reduktion übermässiger Schläfrigkeit während des Tages bei einer obstruktiven Schlafapnoe und bei einer Narkolepsie eingesetzt. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Noradrenalin- und Dopamin-Transporter im zentralen Nervensystem. Dadurch werden die Konzentrationen der Neurotransmitter im synaptischen Spalt erhöht. Die Tabletten werden einmal täglich morgens unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Übelkeit, Appetitmangel, Schlaflosigkeit und Angstgefühle. Solriamfetol erhöht dosisabhängig den Blutdruck und die Herzfrequenz. Das Arzneimittel darf nicht mit MAO-Hemmern kombiniert werden.
synonym: Solriamfetolum, Solriamfetoli hydrochloridum, Solriamfetolhydrochlorid, JZP-110, ADX-N05
ProdukteSolriamfetol wurde in den USA im Jahr 2019, in der EU im Jahr 2020 und in der Schweiz im Jahr 2022 in Form von Filmtabletten zugelassen (Sunosi®).
Struktur und EigenschaftenSolriamfetol (C10H14N2O2, Mr = 194.2 g/mol) liegt im Arzneimittel als R-Solriamfetolhydrochlorid vor, ein weisser Festkörper, der in Wasser sehr gut löslich ist. Solriamfetol ist ein Carbamat und strukturell mit den Amphetaminen verwandt, unterscheidet sich aber pharmakologisch ihnen.
WirkungenSolriamfetol (ATC N06BA14 ) fördert die Wachheit. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Noradrenalin- und Dopamin-Transporter im zentralen Nervensystem. Dadurch wird die Wiederaufnahme in das präsynaptische Neuron reduziert und die Konzentration im synaptischen Spalt wird erhöht. Die Halbwertszeit liegt im Bereich von 7.1 Stunden.
Wirkmechanismus der Wiederaufnahmehemmer, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
Indikationen- Zur Verbesserung des Wachzustandes und zur Reduktion übermässiger Schläfrigkeit während des Tages bei erwachsenen Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe.
- Zur Verbesserung des Wachzustandes und zur Reduktion übermässiger Schläfrigkeit bei erwachsenen Patienten mir Narkolepsie.
Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden einmal täglich morgens unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
MissbrauchSolriamfetol kann als Smart Drug und Stimulans missbraucht werden. Entsprechende Vorsichtsmassnahmen müssen berücksichtigt werden.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Behandlung mit einem MAO-Hemmer (bis 14 Tage nach dem Absetzen)
- Myokardinfarkt innerhalb des letzten Jahres
- Instabile Angina Pectoris
- Unkontrollierte Hypertonie
- Schwerwiegende Herzrhythmusstörungen
- Andere schwerwiegende Herzprobleme
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen wurden mit MAO-Hemmern (kontraindiziert), mit Wirkstoffen, welche den Blutdruck oder die Herzfrequenz erhöhen und mit dopaminergen Arzneimitteln beschrieben. Solriamfetol wird kaum metabolisiert und vorwiegend unverändert ausgeschieden.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Übelkeit, Appetitmangel, Schlaflosigkeit und Angstgefühle. Solriamfetol erhöht dosisabhängig den Blutdruck und die Herzfrequenz.
siehe auchLiteratur- Abad V.C., Guilleminault C. Solriamfetol for the treatment of daytime sleepiness in obstructive sleep apnea. Expert Rev Respir Med, 2018, 2, 1-13 Pubmed
- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Baladi M.G. et al. Characterization of the Neurochemical and Behavioral Effects of Solriamfetol (JZP-110), a Selective Dopamine and Norepinephrine Reuptake Inhibitor. J Pharmacol Exp Ther, 2018, 366(2), 367-376 Pubmed
- Strollo P.J. Jr. et al. Solriamfetol for the Treatment of Excessive Sleepiness in OSA: A Placebo-Controlled Randomized Withdrawal Study. Chest, 2019, 155(2), 364-374 Pubmed
- Thorpy M.J. et al. A randomized study of solriamfetol for excessive sleepiness in narcolepsy. Ann Neurol, 2019, 85(3), 359-370 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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