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Sertralin Arzneimittelgruppen Antidepressiva SSRI

Sertralin ist ein antidepressiver Wirkstoff aus der Gruppe der SSRI für die Behandlung von Depressionen, Angst-, Zwangs- und Panikstörungen. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der Wiederaufnahme des Neurotransmitters Serotonin in die präsynaptischen Nervenzellen. Das Arzneimittel muss aufgrund der langen Halbwertszeit nur einmal täglich eingenommen werden. Die maximale Wirkung wird nach zwei bis vier Wochen erreicht. Sertralin wird von CYP2D6 und CYP3A4 metabolisiert und hat ein Potential für Arzneimittel-Wechselwirkungen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Durchfall, Mundtrockenheit, eine Störung der Sexualfunktion beim Mann und Müdigkeit.

synonym: Sertralinum, Sertralini hydrochloridum PhEur, Sertralinhydrochlorid

Produkte

Sertralin ist in Form von Filmtabletten und als orales Konzentrat im Handel (Zoloft®, Generika). In den USA wurde es erstmals im Jahr 1991 freigegeben und entwickelte sich zu einem Blockbuster. In der Schweiz wurde es im Jahr 1993 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Sertralin (C17H17Cl2N, Mr = 306.2 g/mol) liegt in Arzneimitteln als Sertralinhydrochlorid vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser schwer löslich ist. Es ist ein Naphthalinamin-Derivat.

Wirkungen

Sertralin (ATC N06AB06 ) hat antidepressive Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der selektiven Wiederaufnahme von Serotonin in die präsynaptischen Nervenzellen. Dadurch wird die Konzentration von Serotonin im synaptischen Spalt erhöht.

Sertralin hat auch einen Einfluss auf die Dopamin-Wiederaufnahme (siehe auch unter Dasotralin). Die maximalen Effekte treten üblicherweise innert zwei bis vier Wochen ein. Sertralin hat eine lange Halbwertszeit zwischen 22 bis 36 Stunden.

Wirkmechanismus der Wiederaufnahmehemmer, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Dosis wird individuell eingestellt. Das Arzneimittel wird aufgrund der langen Halbwertszeit einmal täglich morgens oder abends eingenommen. Die Einnahme ist unabhängig von den Mahlzeiten. Das Absetzen soll ausschleichend erfolgen, um Entzugssymtpome zu vermeiden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Sertralin hat ein hohes Interaktionspotenzial. Es wird von CYP2D6 und CYP3A4 metabolisiert und ist ein schwacher Hemmer dieser Isoenzyme. Sertalin unterliegt einem First-Pass-Metabolismus in der Leber. Der Hauptmetabolit N-Desmethylsertralin ist wesentlich schwächer aktiv als die Muttersubstanz.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Durchfall, dünner Stuhl, Mundtrockenheit, eine Störung der Sexualfunktion beim Mann und Müdigkeit.

Sertralin kann bei der Kombination mit serotonergen Arzneimitteln ein Serotoninsyndrom verursachen. Es kann das QT-Intervall verlängern und das Suizidrisiko erhöhen.

siehe auch

SSRI, Dasotralin

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 16.4.2024 geändert.
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