Risperidon Arzneimittelgruppen Neuroleptika BenzisoxazoleRisperidon ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Neuroleptika zur Behandlung der Schizophrenie sowie anderer psychiatrischer und psychotischer Störungen. Die Wirkungen beruhen auf dem Antagonismus an Serotonin-5HT2-Rezeptoren und Dopamin-D2-Rezeptoren. Das Arzneimittel wird ein- bis zweimal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören medikamentös ausgelöste Parkinson-Symptome, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit. Zahlreiche weitere Nebenwirkungen wurden beobachtet. Risperidon wird in der Leber von CYP2D6 zum aktiven Metaboliten Paliperidon (9-Hydroxyrisperidon) biotransformiert. Paliperidon wird ebenfalls vermarktet (Invega®).
synonym: Risperidonum PhEur
ProdukteRisperidon ist in Form von Filmtabletten, Schmelztabletten, als orale Lösung und als Suspension zur intramuskulären Applikation im Handel (Risperdal®, Generika). Der Wirkstoff ist in der Schweiz seit 1994 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenRisperidon (C23H27FN4O2, Mr = 410.5 g/mol) liegt als weisses Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Es ist ein Benzisoxazol-Derivat und wird von CYP2D6 zum aktiven Metaboliten Paliperidon (9-Hydroxyrisperidon) biotransformiert. Paliperidon ist ebenfalls im Handel erhältlich (Invega®).
WirkungenRisperidon (ATC N05AX08 ) hat antipsychotische und potent antidopaminerge Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen hauptsächlich auf dem Antagonismus an Serotonin-5HT2-Rezeptoren und Dopamin-D2-Rezeptoren.
Wirkmechanismus der Neuroleptika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenRisperidon wird zur Behandlung einer Schizophrenie und anderen psychotischen Störungen eingesetzt. Es ist zusätzlich zur Behandlung einer schweren Aggressivität und weiterer psychiatrischer Erkrankungen zugelassen.
DosierungGemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird ein- bis zweimal täglich unabhängig von den Mahlzeiten verabreicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Demente Patienten mit Parkinsonsymptomen oder einer Lewykörper-Demenz
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenRisperidon wird vorwiegend von CYP2D6 zum aktiven Metaboliten 9-Hydroxyrisperidon (Paliperidon) biotransformiert. Wechselwirkungen sind mit Inhibitoren und Induktoren möglich. Weitere Interaktionen wurden unter anderem mit Levodopa, Dopamin-Agonisten, SSRI, Antihypertonika, Arzneimitteln, welche das QT-Intervall verlängern und Furosemid beschrieben.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören medikamentös ausgelöste Parkinson-Symptome, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit. Risperidon kann das QT-Intervall verlängern. Zahlreiche weitere Nebenwirkungen wurden beobachtet.
siehe auchPaliperidon, Schizophrenie, Neuroleptika
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Cohen L.J. Risperidone. Pharmacotherapy, 1994, 14(3), 253-65 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Grant S., Fitton A. Risperidone. A review of its pharmacology and therapeutic potential in the treatment of schizophrenia. Drugs, 1994, 48(2), 253-73 Pubmed
- Mattes J.A. Risperidone: how good is the evidence for efficacy? Schizophr Bull, 1997, 23(1), 155-61 Pubmed
- Möller H.J. Risperidone: a review. Expert Opin Pharmacother, 2005, 6(5), 803-18 Pubmed
- Scott L.J., Dhillon S. Risperidone: a review of its use in the treatment of irritability associated with autistic disorder in children and adolescents. Paediatr Drugs, 2007, 9(5), 343-54 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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