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Pseudokrupp Indikationen Kinderkrankheiten

Ein Pseudokrupp ist eine Atemwegserkrankung, die vor allem bei Kindern auftritt und von einer Entzündung im Bereich des Kehlkopfs und der Luftröhre ausgelöst wird. Er äussert sich in einem bellenden Husten, Atemgeräuschen beim Einatmen und Heiserkeit. Die Erkrankung tritt als Folge einer Atemwegsinfektion mit Viren plötzlich und üblicherweise nachts auf und kann die Eltern aufgrund der dramatischen Symptome stark beunruhigen. Der Verlauf ist jedoch meistens gutartig und bereits nach 2 Tagen verschwinden die Beschwerden von alleine wieder. Für die medikamentöse Behandlung werden heute vor allem Glucocorticoide, Ibuprofen und in schweren Fällen Adrenalininhalationen eingesetzt.

synonym: Laryngotracheitis, Laryngotracheobronchitis, Laryngitis subglottica, Viraler Pseudokrupp, Subglottische Laryngotracheitis, Laryngotracheobronchopneumonitis

Symptome

Einem Pseudokrupp geht in der Regel eine Virusinfektion wie eine Erkältung oder eine Grippe mit unspezifischen Symptomen wie Husten, Schnupfen und Fieber voraus. Daraus entwickeln sich bald die folgenden typischen Symptome:

Die Beschwerden treten häufig nachts auf und halten nur etwa zwei Tage bis maximal eine Woche lang an. Der Verlauf ist meistens mild und die Erkrankung geht von alleine wieder zurück. Verständlicherweise sind die Eltern jedoch stark besorgt, wenn ihr Kind nachts mit einem bellenden Husten und Atembeschwerden kämpft. Die Erkrankung betrifft vor allem Kinder unter 6 Jahren, ist häufiger bei Buben, im Herbst und in der kalten Jahreszeit. Selten können auch Heranwachsende und Erwachsene erkranken.

Ursachen

Ein Pseudokrupp ist die Folge einer entzündlichen Verengung der oberen Atemwege und tritt meist als Folge einer absteigenden viralen Infektion (Erkältung, Grippe) auf, vor allem mit Parainfluenzaviren, aber unter anderem auch mit Influenzaviren, Adenoviren, Metapneumoviren, Masernviren, Rhinoviren oder RSV. Seltener können Bakterien die Auslöser sein. Die Infektion führt zu einer Entzündung, Verlegung und Verengung des Gewebes unterhalb der Stimmbänder und der Luftröhre. Auch die Bronchien können schliesslich betroffen werden.

Der echte Krupp, die vom Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursachte Diphtherie, äussert sich in ähnlichen Symptomen und kann zu gefährlichen Komplikationen führen. Sie wird aber in der Schweiz aufgrund der guten Durchimpfung praktisch nicht mehr beobachtet.

Übertragung

Direkter oder indirekter Kontakt mit Sekreten einer infizierten Person, z.B. beim Händeschütteln oder beim Kontakt mit Gegenständen. Kontakt mit einem virenbelasteten Aerosol, das direkt von Person zu Person oder indirekt über die Luft übertragen wird.

Komplikationen

Schwere Komplikationen sind selten. Dazu gehören ein Sauerstoffmangel, Blaufärbung der Haut, Hautblässe, erhöhter Kohlendioxidgehalt des Bluts, schneller Puls, Bewusstseinstrübungen und Atemstillstand. Ein tödlicher Ausgang aufgrund einer Erstickung ist heute aufgrund der guten medizinischen Versorgung glücklicherweise sehr selten.

Diagnose

Die Diagnose wird in ärztlicher Behandlung anhand der körperlichen Untersuchung und der Patientengeschichte gestellt. Das Kind sollte sich wohl fühlen, weil sich die Beschwerden bei Angst und Erregung verschlechtern. Die Symptome können in verschiedene Schweregrade eingeteilt werden, zum Beispiel mit dem Westley-Score. Zu den Differentialdiagnosen gehören:

Nicht medikamentöse Behandlung

Die Eltern sollen ruhig bleiben, das Kind aufrecht im Arm halten und beruhigen. Die medizinische Behandlung erfolgt in ärztlicher Betreuung. Für die genauen Therapierichtlinien verweisen wir auf die Fachliteratur. Ein Pseudokrupp geht in der Regel von alleine zurück. Beim Auftreten von Komplikationen muss in jedem Fall sofort der Arzt / die Ärztin aufgesucht werden. Auch eine Einweisung ins Krankenhaus kann notwendig werden.

Medikamentöse Behandlung Behandlung

NSAR:

Glucocorticoide:

Adrenalin:

Sauerstoff:

Nicht empfohlene Therapien:

Die Anwendung von Erkältungsmitteln, hustenreizlindernden Arzneimittel wie zum Beispiel Dextromethorphan oder Codein (atemdepressiv!), Beta2-Sympathomimetika wie Salbutamol oder von abschwellenden Mitteln wird in der Literatur nicht empfohlen. Antibiotika sind wirkungslos, da es sich in der Regel um eine Erkrankung handelt, die von Viren verursacht wird (Ausnahme: bakterielle Infekte).

siehe auch

Diphtherie (echter Krupp)

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 6.8.2023 geändert.
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