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Nierenbeckenentzündung Indikationen Infektionskrankheiten

Zu den möglichen Beschwerden bei einer Nierenbeckenentzündung gehören Flankenschmerzen, Fieber, Übelkeit, Müdigkeit und Symptome einer Blasenentzündung. Sie kann schwere bis lebensgefährliche Komplikationen auslösen. Die Ursache der Erkrankung ist eine bakterielle und entzündliche Infektion des Nierenbeckens und der Niere, typischerweise mit Escherichia coli. Die Erreger gelangen meistens vom Darm über die Blase und den Harnleiter zur Niere. Frauen sind häufiger betroffen. Für die Behandlung werden in ärztlicher Betreuung perorale oder parenterale Antibiotika eingesetzt. Eine Selbstmedikation wird nicht empfohlen.

synonym: Pyelonephritis, Aufsteigende Harnwegsinfektion, Niereninfektion

Symptome

Zu den möglichen Beschwerden im Zusammenhang mit einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) gehören:

Als Flanken werden übrigens die seitlichen Bereiche zwischen dem unteren Rippenbogen und dem Beckenkamm bezeichnet, also links und rechts vom Bauchnabel.

Eine Nierenbeckenentzündung kann schwere Komplikationen wie eine Blutvergiftung, entzündliche Veränderungen, eine Vernarbung, Abszesse und eine Niereninsuffizienz nach sich ziehen und im schlimmsten Fall einen tödlichen Ausgang nehmen. Eine Krankheit während der Schwangerschaft stellt ein Risiko für die Mutter und das Kind dar. Deshalb müssen Patientinnen und Patienten mit einem Verdacht auf einen Harnwegsinfekt immer ausreichend abgeklärt werden!

Ursachen

Die Nierenbeckenentzündung ist eine entzündliche Infektion der Niere und des Nierenbeckens, die von Bakterien ausgelöst wird (selten Candida). Zu den Erregern gehören Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae und Enterokokken, wobei die Kolibakterien mit Abstand die wichtigsten Vertreter sind. Sie gelangen oft vom Dickdarm über die Harnröhre, die Harnblase und den Harnleiter zu den Nieren. Seltener stammen die Krankheitserreger von einem Infektionsherd im Körper und werden mit dem Blut zur Niere transportiert. Frauen sind aufgrund der kurzen Harnröhre anfälliger und häufiger betroffen.

Als kompliziert wird eine Nierenbeckenentzündung bezeichnet, wenn sie bei einer Immunsuppression, bei einem unkontrollierten Diabetes, bei Männern, während der Schwangerschaft, bei Patientinnen und Patienten mit einem Dauerkatheter, im Alter oder bei Funktionsstörungen und obstruktiven Erkrankungen der Harnwege auftritt.

Nierenbeckenentzündung, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Diagnose

Die Diagnose wird anhand der Anamnese, der körperlichen Untersuchung, mit einer Urinanalyse und Urinteststreifen (Nitrit, Leukozyten, Blut), einer Kultur, Labormethoden (z.B. CRP) und bildgebenden Verfahren gestellt.

Nicht medikamentöse BehandlungMedikamentöse Behandlung

Im Unterschied zur unkomplizierten Blasenentzündung wird keine Selbstmedikation empfohlen. Die Patientinnen und Patienten sollen sich in ärztliche Behandlung begeben.

Die Nierenbeckenentzündung wird peroral oder parenteral mit Antibiotika behandelt. Die Therapiedauer ist länger als bei einer Blasenentzündung und es kann eine Betreuung im Krankenhaus mit einer Infusion erforderlich sein. Zu den Wirkstoffen gehören Trimethoprim und Sulfamethoxazol, Penicilline, Cephalosporine, Aminoglykoside, Carbapeneme und Chinolone wie Ciprofloxacin. Ein Problem stellen die Resistenzen dar. Die aktuellen Richtlinien sollen beachtet werden. Fosfomycin und Nitrofurantoin werden nicht empfohlen.

Für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr werden Infusionen mit Wasser und Elektrolyten verabreicht.

Für die Behandlung der Schmerzen, des Fiebers und der Entzündung können nicht steroidale Entzündungshemmer (NSAR) wie Ibuprofen, Naproxen oder die Mefenaminsäure eingenommen werden.

Phytopharmaka, wie zum Beispiel Extrakte aus Bärentraubenblättern, der Goldrute oder der Kapuzinerkresse können unterstützend, aber nicht als alleinige Behandlung gegeben werden. Dies gilt auch für die D-Mannose.

Probiotika werden peroral und vaginal für die Vorbeugung und Behandlung für die Normalisierung der Darm- und Vaginalflora eingesetzt.

siehe auch

Blasenentzündung (mit Informationen zur Vorbeugung), Urinteststreifen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 12.4.2025 geändert.
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