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Fosfomycin Arzneimittelgruppen Antibiotika Phosphonsäurederivate

Fosfomycin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Phosphonsäurederivate, das zur Behandlung akuter, unkomplizierter Harnwegsinfektionen eingesetzt wird, zum Beispiel bei einer Blasenentzündung. Im Handel ist es als Granulat erhältlich, das nüchtern in Wasser als Einzeldosis eingenommen wird. Fosfomycin ist auch zur Infektionsprophylaxe bei chirurgischen oder diagnostischen Eingriffen zugelassen und wird in Deutschland als Infusion in weiteren Indikationen verwendet. Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall.

synonym: Fosfomycinum, Fosfomycinum trometamolum PhEur, Fosfomycin-Trometamol, Phosphonomycin

Produkte

Fosfomycin ist in der Schweiz als Granulat im Handel (Monuril®, Generika) und seit dem Jahr 1988 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Fosfomycin ist ein Derivat der Phosphonsäure, ein Epoxid und liegt im Granulat als Trometamolsalz vor. Fosfomycin-Trometamol (C7H18NO7P, Mr = 259.2 g/mol) ist ein weisses, hygroskopisches Pulver, das in Wasser sehr leicht löslich ist. Fosfomycin ist das einzige Mitglied seiner Arzneimittelgruppe. Es wurde im Jahr 1969 bei MSD und CEPA aus verschiedenen Streptomyces-Arten isoliert und wird heute synthetisch hergestellt.

Wirkungen

Fosfomycin (ATC J01XX01 ) ist bakterizid auf proliferierende Erreger durch Hemmung des ersten Schritts der Bakterienwandsynthese im Zellinnern. Das Wirkspektrum umfasst grampositive und gramnegative Keime und Anaerobier.

Indikationen

Fosfomycin wird zur Behandlung von akuten, unkomplizierten Harnwegsinfektionen (z.B. Blasenentzündung) und gegen nicht symptomatische Bakteriurie eingesetzt. Es ist auch zu Vorbeugung von Infektionen bei chirurgischen oder diagnostischen Eingriffen an den unteren Harnwegen zugelassen.

Fosfomycin kann parenteral für zahlreiche weitere Anwendungsgebiete eingesetzt werden, ist aber dazu in der Schweiz von den Behörden nicht freigegeben.

Dosierung

Das Granulat wird zur Behandlung als Einmaldosis nüchtern auf leeren Magen, 2 bis 3 Stunden vor oder nach dem Essen, eingenommen. Zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten wird es 3 Stunden vor und 24 Stunden nach dem Eingriff eingenommen. Der Inhalt des Beutels wird in Wasser gelöst und getrunken.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Metoclopramid, Antazida, Calciumsalze und die Einnahme mit den Mahlzeiten reduzieren die Plasmakonzentrationen von Fosfomycin.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen, Erbrechen, Appetitmangel und der Abgang von Darmgasen. Gelegentlich können allergische Hautreaktionen, Juckreiz, Schwäche, Schwindel und Kopfschmerzen auftreten. Schwere allergische Reaktionen sind hingegen selten.

Checkliste für die Beratung von Patientinnen und Patienten

Download:  Checkliste_Fosfomycin.pdf 

siehe auch

Blasenentzündung

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 17.3.2024 geändert.
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