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Macrogol 4000 Arzneimittelgruppen Abführmittel Macrogole

Macrogol 4000 ist ein Abführmittel aus der Gruppe der Macrogole, das alleine oder in Kombination mit Salzen zur symptomatischen Behandlung der Verstopfung und zur Darmentleerung verwendet wird. Es bindet Wasser, erhöht das Stuhlvolumen und wirkt dadurch laxierend. Macrogol 4000 wird weder absorbiert noch metabolisiert. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Blähungen, Unterbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

synonym: Macrogolum 4000, Macrogolum 4000 pulvis, PEG 4000, Polyethylenglycol 4000

Produkte

Macrogol 4000 ist in der Schweiz seit dem Jahr 1987 als Granulat in Kombination mit Salzen zur Darmentleerung und zur Behandlung der Verstopfung zugelassen.

Im Jahr 2013 wurde in der Schweiz erstmals ein Monopräparat zugelassen, das keine Salze enthält (Laxipeg®). Es ist auch ohne Aromastoffe erhältlich (reines Macrogol).

Das reine Macrogolpulver wird auch als Magistralrezeptur verordnet und vor allem in der Pädiatrie als Abführmittel eingesetzt. Ein Vorteil ist der fehlende Geschmack, da es keine salzigen Elektrolyte enthält. Macrogol 4000 ist als Pulver für den Fachhandel zum Beispiel bei Hänseler in Arzneibuchqualität erhältlich.

Struktur und Eigenschaften

Macrogole sind Gemische von linearen Polymeren mit der allgemeinen Formel H-(OCH2-CH2)n-OH, wobei n die mittlere Anzahl an Oxyethylengruppen angibt. Der Macrogol-Typ wird durch eine Zahl definiert, der die mittlere Molekülmasse angibt. PEG werden mit dem Epoxid Ethylenoxid hergestellt.

Macrogol 4000 ist eine weisse, feste und geruchlose Substanz von wachs- oder paraffinartigem Aussehen. Es ist in Wasser aufgrund seiner hohen Hydrophilie sehr leicht löslich. Niedermolekulare Macrogole wie zum Beispiel Macrogol 400 liegen als viskose Flüssigkeiten vor.

Wirkungen

Macrogol 4000 (ATC A06AD15 ) hat aufgrund der zahlreichen polaren Sauerstoffatome eine hohe Affinität zu Wasser. Ein Molekül Macrogol bindet über Wasserstoffbrücken mehr als 100 Wassermoleküle an sich. Da es nicht absorbiert wird, vergrössert sich das Stuhlvolumen und Macrogol 4000 wirkt auf diese Weise abführend. Gleichzeitig wird der Stuhl weicher und gleitfähiger. Macrogol 4000 wird weder absorbiert noch metabolisiert und ist gemäss der wissenschaftlichen Literatur auch für Kinder gut geeignet.

Wirkmechanismus der Macrogole, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Macrogol 4000 wird alleine oder in Kombination mit Salzen zur symptomatischen Behandlung der Verstopfung und zur Darmentleerung vor diagnostischen und chirurgischen Eingriffen eingesetzt.

Es wird auch als pharmazeutischer Hilfsstoff verwendet, zum Beispiel als Grundlage zur Herstellung von Suppositorien oder Salben.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation Das Arzneimittel wird in Wasser gelöst eingenommen. Für Säuglinge und Kleinkinder ist auch eine Zugabe zur Milch möglich. Die Wirkung tritt nach 12 bis 48 Stunden ein und ist abhängig von der Dosis und dem Präparat.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Gemäss der Fachinformation sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bisher nicht bekannt.

In der wissenschaftlichen Literatur sind Interaktion mit Digoxin und Hydrocortison beschrieben. Die gleichzeitige Einnahme reduzierte die Bioverfügbarkeit. Aus der pharmazeutischen Technologie ist ferner bekannt, dass Macrogole mit einer Reihe von Wirkstoffen inkompatibel sind (z.B. Penicilline).

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Blähungen, Unterbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Sehr selten treten Überempfindlichkeitsreaktionen auf. Über Elektrolytstörungen und Dehydratation wurde berichtet (Häufigkeit unbekannt).

siehe auch

Macrogol 400, Macrogol 3350, Macrogole, Abführmittel

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 2.1.2024 geändert.
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