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Linagliptin Arzneimittelgruppen Gliptine

Linagliptin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Gliptine zur Behandlung eines Diabetes mellitus Typ 2. Es hemmt die Dipeptidylpeptidase-4 und fördert so die antidiabetischen Effekte der Inkretine. Linagliptin wird einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Die häufigste unerwünschte Wirkung ist eine Entzündung des Nasenrachenraums. Über seltene Fälle einer Bauchspeicheldrüsenentzündung wurde berichtet. Linagliptin ist ein Substrat von P-Glykoprotein und hat eine lange Halbwertszeit von über 100 Stunden.

synonym: Linagliptinum, BI 1356

Produkte

Linagliptin ist in den USA und in der EU seit dem Jahr 2011 und in der Schweiz seit 2012 in Form von Filmtabletten registriert (Trajenta®). In der Schweiz kam es am 1. Mai 2012 in den Handel. Linagliptin wird auch fix mit Metformin sowie mit Empagliflozin kombiniert. Trijardy® XR ist eine Fixkombination von Empagliflozin, Linagliptin und Metformin.

Struktur und Eigenschaften

Linagliptin (C25H28N8O2, Mr = 472.5 g/mol) ist ein Xanthinderivat. Es ist eine weisse bis gelbliche und etwas hygroskopische Substanz, die in Wasser zu 0.9 mg/ml löslich ist.

Wirkungen

Linagliptin (ATC A10BH05 ) hat antidiabetische Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der selektiven und reversiblen Inhibition der Dipeptidylpeptidase-4 (DPP-4). Linagliptin fördert die Insulinsynthese und -freisetzung aus den Betazellen des Pankreas, verbessert die Empfindlichkeit der Betazellen auf Glucose und erhöht dessen Aufnahme in die Gewebe. Es reduziert die Glucagonsekretion aus den Alphazellen und führt dadurch zu einer verminderten Glucoseproduktion in der Leber → siehe unter Gliptine

Wirkmechanismus der Gliptine, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung eines Diabetes mellitus Typ 2. Linagliptin kann mit anderen oralen Antidiabetika wie Metformin, Sulfonylharnstoffen und Glitazonen kombiniert werden.

Dosierung

Gemäss der Arzneimittel-Fachinformation. Die übliche Dosis beträgt 5 mg unabhängig von den Mahlzeiten. Aufgrund seiner langen Halbwertszeit von über 100 Stunden reicht eine einmal tägliche Verabreichung aus.

Kontraindikationen

Linagliptin ist nicht für die Behandlung eines Typ-1-Diabetes geeignet und wurde nicht in Kombination mit Insulinen untersucht. Die vollständigen Angaben zu Vorsichtsmassnahmen unter Interaktionen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Linagliptin wird vorwiegend unverändert über die Fäzes ausgeschieden (90 %). Es ist ein Substrat von P-Glykoprotein und ein schwacher bis mittelstarker Hemmer von CYP3A4. P-gp-Induktoren wie Rifampicin können deshalb zu einer Inaktivierung des Arzneimittels führen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen einer Mono- oder Kombinationstherapie gehören Nasopharyngitis, Hyperlipidämie, Husten, Gewichtszunahme, Überempfindlichkeitsreaktionen, Kopfschmerzen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Über seltene Fälle einer Pankreatitis wurde berichtet. Eine Hypoglykämie tritt vor allem in Kombination mit Sulfonylharnstoffen auf.

siehe auch

Gliptine, Diabetes mellitus Typ 2

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 16.5.2023 geändert.
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