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Imatinib Arzneimittelgruppen Kinasehemmer BCR-ABL-Inhibitoren

Imatinib ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Kinasehemmer, der zur spezifischen Behandlung der chronischen myeloischen Leukämie eingesetzt wird. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der BCR-ABL-Kinase, welche bei der Krankheitsentstehung eine zentrale Rolle spielt. Imatinib kann auch bei weiteren Krebserkrankungen eingesetzt werden, da es zusätzlich andere Kinasen hemmt. Die Tabletten werden in der Regel einmal täglich mit einer Mahlzeit verabreicht. Bei höheren Dosen wird eine Aufteilung auf zwei Dosen empfohlen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem Verdauungsbeschwerden, Ödeme, Schmerzen, Blutbildveränderungen und Hautausschlag.

synonym: Imatinibum, Imatinibi mesilas, Imatinibmesilat, Imatinibmesylat, Gleevec®, STI-571

Produkte

Imatinib ist in Form von Filmtabletten im Handel (Glivec®, Glivec® GIST, Generika). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2001 zugelassen. Generika kamen im Jahr 2016 in den Handel, die GIST-Generika wurden im Jahr 2017 freigegeben.

Struktur und Eigenschaften

Imatinib (C29H31N7O, Mr = 493.6 g/mol) liegt im Arzneimittel als Imatinibmesilat vor, ein weisses bis braun oder gelb gefärbtes, kristallines Pulver. Es ist ein 2-Phenylaminopyrimidinderivat.

Wirkungen

Imatinib (ATC L01XE01 ) hat antiproliferative und selektiv zytostatische Eigenschaften. Es bindet bei der chronischen myeloischen Leukämie kompetitiv an die ATP-Bindungsstelle der BCR-ABL-Kinase und hemmt damit die Zellproliferation. Die Abbildung zeigt die Bindung von Imatinib an BCR-ABL (zum Vergrössern anklicken). Imatinib hemmt zudem andere Tyrosinkinasen, nämlich jene von c-Kit, SCF und PDGFR, was für die weiteren Indikationsgebiete von Bedeutung ist.

Bindung von Imatinib an sein Drug Target, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWikiBindung

Indikationen

Zur Behandlung der chronisch myeloischen Leukämie (Ph+CML).

Weitere Indikationsgebiete sind die akute lymphatische Leukämie (Ph+ALL), bestimmte Magen-Darm-Tumore (GIST, gastrointestinale Stromatumoren), Hauttumore, das Hypereosinophilensyndrom, atypische myelodysplastische / myeloproliferative Erkrankungen und aggressive systemische Mastozytose.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden in der Regel einmal täglich mit einer Mahlzeit und einem grossen Glas Wasser eingenommen. Bei Tagesdosen von 800 mg soll die Einnahme zweimal täglich erfolgen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Imatinib ist ein Substrat von CYP3A4 und ein Inhibitor von CYP3A4, CYP2D6, CYP2C9 und CYP2C19. Entsprechende Wechselwirkungen sollen beachtet werden. Imatinib hemmt die O-Glucuronidierung von Paracetamol. Bei der chronischen Einnahme von Paracetamol ist Vorsicht geboten.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Dyspepsie und Bauchschmerzen, Ödeme, Ermüdung, Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe, Muskel- und Gelenkschmerzen, Knochenschmerzen, Blutbildveränderungen und Hautausschlag.

siehe auch

Chronische myeloische Leukämie, BCR-ABL-Inhibitoren

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 26.5.2024 geändert.
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