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Chronische myeloische Leukämie Indikationen

Die chronische myeloische Leukämie ist eine Krebserkrankung der Blutzellen, die sich in unspezifischen Beschwerden wie Müdigkeit, Krankheitsgefühl, Infektanfälligkeit, Appetitmangel, Gewichtsverlust und Schmerzen äussert. Betroffen sind im Gegensatz zu anderen Leukämien vor allem Erwachsene. Die Erkrankung führt zu einer vermehrten und unkontrollierten Bildung kranker weisser Blutkörperchen. Die Ursache ist eine Veränderung in den Chromosomen der Zellen und die daraus resultierende Bildung der Tyrosinkinase BCR-ABL. Zur Behandlung werden heute in erster Linie die spezifischen Kinasehemmer Imatinib, Nilotinib und Dasatinib eingesetzt. Weitere Therapiemöglichkeiten sind eine Stammzelltransplantation, Zytostatika und Interferon alfa.

synonym: CML, Chronisch-myeloische Leukämie, Ph+CML

Symptome

Zu den möglichen Zeichen und Symptomen der chronischen myeloischen Leukämie gehören:

Im Knochenmark und im Blut wird eine starke Vermehrung und Akkumulation unreifer Vorstufen der Blutbildung festgestellt. Die Erkrankung tritt im Gegensatz zu anderen Leukämien vor allem im Erwachsenenalter und selten bei Kindern auf. Entdeckt wird sie in der Regel in der chronischen Phase, welche sich oft in den beschriebenen Symptomen äussert und auf Medikamente anspricht. Sie kann unbehandelt nach wenigen Jahren in eine akzelerierte Phase und eine Blastenkrise übergehen und einen fatalen Ausgang nehmen.

Ursachen

Bei der CML handelt sich um eine Krebserkrankung der Blutzellen, welche unter anderem zur vermehrten und unkontrollierten Bildung veränderter und kranker weisser Blutkörperchen und Blutplättchen resp. deren Vorstufen führt. In den betroffenen Zellen kann das Philadelphia-Chromosom nachgewiesen werden. Es resultiert aus der reziproken Translokation zwischen den langen Armen der Chromosomen 9 und 22. Das verkürzte Chromosom 22 wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Dabei werden zwei Gene zusammengebracht, nämlich das BCR-Gen (von Chromosom 22) und das ABL-Gen (von Chromosom 9). Das exprimierte BCR-ABL Protein ist eine konstant aktive Tyrosinkinase, welche die molekulare Ursache der chronischen myeloischen Leukämie darstellt. Sie kann bei etwa 90 % der Patienten nachgewiesen werden.

Diagnose

Die Diagnose wird in ärztlicher Behandlung unter anderem anhand der Patientengeschichte, der körperlichen Untersuchung, des Blutbildes, mit Knochenmarkstests und Laboruntersuchungen gestellt. Das Philadelphia-Chromosom kann mit einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR) nachgewiesen werden.

Medikamentöse Behandlung

Seit der Einführung von Imatinib (Glivec®, Generika) im Jahr 2001 stehen Medikamente zur Verfügung, welche die gezielte Behandlung der Erkrankung ermöglichen. Die Kinasehemmer (BCR-ABL-Inhibitoren) hemmen die BCR-ABL-Tyrosinkinase, welche ursächlich am Krankheitsgeschehen beteiligt ist und führen zur Zerstörung der Krebszellen. In den folgenden Jahren wurden weitere BCR-ABL-Hemmer eingeführt (siehe unter BCR-ABL-Inhibitoren). Die neuen Wirkstoffe sind auch bei Resistenzen oder Unverträglichkeit gegenüber Imatinib einsetzbar.

Die Abbildung zeigt die Bindung von Imatinib an BCR-ABL (zum Vergrössern anklicken).

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Stammzelltransplantation, welche die Erkrankung zwar heilen kann, aber mit einem hohen Risiko verbunden ist. Ferner werden Zytostatika wie Hydroxycarbamid (Litalir®) und Immunmodulatoren wie Interferon alfa eingesetzt.

siehe auch

BCR-ABL-Inhibitoren

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 20.6.2023 geändert.
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