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Fludarabin Arzneimittelgruppen Zytostatika Antimetabolite

Fludarabin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Zytostatika, der für die Behandlung der chronisch-lymphatischen Leukämie (CLL) und des Non-Hodgkin Lymphoms eingesetzt wird. Es handelt sich um ein Prodrug, das in den Zellen zum aktiven Triphosphat metabolisiert wird, welches als falsches Substrat die DNA- und RNA-Synthese hemmt und so zum Zelltod führt. Das Arzneimittel wird intravenös gespritzt. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem eine Knochenmarkssuppression, Infektionskrankheiten, Verdauungsstörungen, Müdigkeit und Schwäche. Eine Überdosierung ist lebensgefährlich.

synonym: Fludarabinum, Fludarabini phosphas PhEur, Fludarabinphosphat

Produkte

Fludarabin ist als Injektions- und Infusionspräparat im Handel (Generika, Original: Fludara®). Es wurde in den USA im Jahr 1991 und in der Schweiz im Jahr 1995 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Fludarabin (C10H12FN5O4, Mr = 285.2 g/mol) oder 9-β-D-Arabinosyl-2-fluoroadenin liegt in Arzneimitteln als Fludarabinphosphat vor, ein weisses, kristallines, hygroskopisches Pulver, das in Wasser schwer löslich ist. Es handelt sich um ein [Nukleotid-Analogon>Nukleinsäuren] und ein fluoriertes Derivat des Virostatikums Vidarabin.

Wirkungen

Fludarabin (ATC L01BB05 ) hat zytotoxische Eigenschaften. Es liegt im Arzneimittel als Fludarabinphosphat vor und wird im Körper rasch dephosphoryliert. In den Zellen wird es zum aktiven Fludarabintriphosphat rephosphoryliert. Der aktive Metabolit hemmt als falsches Substrat unter anderem die DNA- und RNA-Synthese, wodurch der Zelltod ausgelöst wird. Fludarabin hat eine Halbwertszeit von etwa 20 Stunden.

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird als intravenöse Bolusinjektion oder als intravenöse Infusion verabreicht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Arzneimittel-Wechselwirkungen wurden mit Pentostatin (kontraindiziert), Dipyridamol, Impfstoffen und anderen Inhibitoren der Adenosinaufnahme beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:

Eine Überdosierung kann schwere neurologische Nebenwirkungen auslösen und ist lebensgefährlich.

siehe auch

Zytostatika, Nukleinsäuren

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.3.2024 geändert.
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