Durchbruchschmerzen IndikationenAls Durchbruchschmerzen werden akute und vorübergehende Schmerzen bezeichnet, die vor dem Hintergrund einer kontinuierlichen Schmerztherapie auftreten. Es handelt sich um eine akute Verschlechterung, die aufgrund eines bekannten oder unbekannten Auslösers, spontan oder am Ende des Dosierungsintervall der Basistherapie entsteht. Beobachtet werden Durchbruchschmerzen häufig bei Krebserkrankungen. Zur Behandlung werden in der Regel schnell und kurz wirksame sowie flexibel dosierbare Schmerzmittel eingesetzt, vor allem Opioide wie Morphin, Oxycodon und Fentanyl.
synonym: Breakthrough Pain, BTP
SymptomeDurchbruchschmerzen sind akute und vorübergehende Schmerzen, die vor dem Hintergrund einer kontinuierlichen Schmerztherapie auftreten. Es handelt sich um eine akute Verschlechterung, die vor allem bei chronischen Erkrankungen und insbesondere bei Krebserkrankungen vorkommt. Die Schmerzen treten üblicherweise plötzlich auf, sind akut und intensiv.
UrsachenDie genauen Ursachen sind nicht immer bekannt. Durchbruchschmerzen können als Folge eines Auslösers, z.B. bei körperlicher Aktivität oder beim Husten oder ohne ersichtlichen Grund auftreten. Sie werden auch am Ende des Dosierungsintervall der Basistherapie beobachtet (End-of-dose). Durchbruchschmerzen können nozizeptiver, neuropathischer oder gemischter Natur sein.
- Bekannter oder unbekannter Auslöser
- Spontan/idiopathisch
- End-of-dose
Durchbruchschmerzen werden häufig von den Patientinnen und Patienten selbst beurteilt und basierend auf den ärztlichen Anweisungen behandelt. Als Hilfsmittel können ein Schmerztagebuch, eine visuelle Analogskala und ein Schmerzfragebogen verwendet werden.
Nicht medikamentöse BehandlungNicht medikamentöse Therapiemassnahmen sind im Artikel akute Schmerzen dargestellt.
Medikamentöse BehandlungZur Behandlung von Durchbruchschmerzen werden schnell und kurz wirksame sowie flexibel dosierbare Schmerzmittel eingesetzt, die zusätzlich zur Basistherapie des Schmerzes verabreicht werden. Häufig kommen Opioide wie Morphin, Oxycodon oder Fentanyl zum Einsatz. Bei zu häufig auftretenden Durchbruchschmerzen muss die Basistherapie (langwirksame oder retardierte Opioide) evaluiert und angepasst werden.
Verschiedene Applikationsarten und Darreichungsformen kommen zur Anwendung, welche einen raschen Wirkungseintritt ermöglichen:
- Peroral: Verabreichung über den Mund, Absorption über den Verdauungstrakt in den Blutkreislauf (z.B. Morphin, Oxycodon)
- Verabreichung über die Mundschleimhaut: Buccaltabletten, Lutschtabletten, Sublingualtabletten, Soluble Film (z.B. Fentanyl)
- Intravenös: Verabreichung einer Injektion in eine Vene, meist im Krankenhaus (z.B. Morphin)
- Nasal: Verabreichung über die Nasenschleimhaut in den Blutkreislauf (z.B. Fentanyl)
- Inhalativ: Inhalation, Aufnahme über die Bronchialschleimhaut (z.B. Fentanyl)
- Patientengesteuerte Schmerztherapie (z.B. Morphin)
Auch nicht opioide Analgetika wie NSAR und Paracetamol können unter Umständen für die Behandlung von Durchbruchschmerzen geeignet sein.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
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