Droperidol Arzneimittelgruppen Neuroleptika ButyrphenoneDroperidol ist ein antiemetischer und antipsychotischer Wirkstoff aus der Gruppe der Butyrphenone, der als Mittel der zweiten Wahl zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen eingesetzt wird. Die Wirkungen beruhen auf dem Antagonismus an Dopamin-Rezeptoren. Die Injektionslösung wird langsam intravenös verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören ein tiefer Blutdruck und Schläfrigkeit. Droperidol kann das QT-Intervall verlängern und wird von CYP3A metabolisiert. Es hat ein hohes Interaktionspotential.
synonym: Droperidolum PhEur
ProdukteDroperidol ist als Injektionslösung im Handel (Droperidol Sintetica®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2006 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenDroperidol (C22H22FN3O2, Mr = 379.4 g/mol) gehört strukturell zu den Butyrphenonen und liegt als weisses Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist. Es handelt sich um ein Benzimidazolinon-Derivat.
WirkungenDroperidol (ATC N01AX01 ) hat antidopaminerge, antiemetische, antipsychotische und adrenolytische Eigenschaften. Die antiemetischen Wirkungen beruhen auf dem Antagonismus an Dopamin-Rezeptoren.
Wirkmechanismus der Neuroleptika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenAls Mittel der zweiten Wahl zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen bei Erwachsenen (PONV).
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Injektionslösung wird langsam intravenös verabreicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Verlängerung des QT-Intervalls
- Kongenitales QT-Syndrom
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenDroperidol wird von CYP3A4/5 metabolisiert und hat ein hohes Interaktionspotenzial. Wechselwirkungen wurden unter anderem mit Dopamin-Agonisten, Alkohol, Medikamenten, welche das QT-Intervall verlängern, CYP3A-Hemmern, bradykardisierenden Medikamenten, Malariamitteln, Antihypertonika und zentral dämpfenden Arzneimitteln beschrieben.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören ein tiefer Blutdruck und Schläfrigkeit. Droperidol kann das QT-Intervall verlängern und selten Herzrhythmusstörungen hervorrufen.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Dorman S., Perkins P. Droperidol for treatment of nausea and vomiting in palliative care patients. Cochrane Database Syst Rev, 2010, CD006938 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- McKeage K., Simpson D., Wagstaff A.J. Intravenous droperidol: a review of its use in the management of postoperative nausea and vomiting. Drugs, 2006, 66(16), 2123-47 Pubmed
- Schaub I., Lysakowski C., Elia N., Tramèr M.R. Low-dose droperidol (≤1 mg or ≤15 μg kg-1) for the prevention of postoperative nausea and vomiting in adults: quantitative systematic review of randomised controlled trials. Eur J Anaesthesiol, 2012, 29(6), 286-94 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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