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Condylomata acuminata Indikationen Infektionskrankheiten Sexuell übertragbare Erkrankungen

Condylomata acuminata ist eine sexuell übertragbare Geschlechtskrankheit, die sich in meistens gutartigen Wucherungen der Haut und Schleimhäute im Genitoanalbereich äussert. Sie wird häufig von Brennen, Juckreiz, Blutungen und in seltenen Fällen von Schmerzen begleitet. Ursache der Erkrankung ist eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus des Typs 6 oder 11. Genitalwarzen können bei Frauen die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs begünstigen. Eine Entfernung mit physikalischen Methoden oder mit topisch applizierten Antiviralia, Zytostatika oder Immunmodulatoren ist möglich. Rückfälle sind jedoch häufig.

synonyme: Feigwarzen, Feuchtwarzen, Genitalwarzen, Spitze Kondylome, Anogenitale Warzen

Symptome

Condylomata acuminata ist eine gutartige von humanen Papillomaviren verursachte Infektionskrankheit der Haut und Schleimhäute. Sie äussert sich in gutartigen Warzen, sogenannten Feigwarzen, die sich im Genital- und/oder Analbereich manifestieren. Solche Warzen zeigen sich jedoch bei weniger als 1 % der mit HPV infizierten Menschen.

Beim Mann sind vor allem die Spitze des Penis (Eichel) betroffen, während bei der Frau die Vagina, Vulva und teilweise auch der Gebärmutterhals befallen werden. Bei beiden Geschlechtern kann auch die Harnröhre infiziert werden. Die Hauptsymptome sind Brennen, Juckreiz und in seltenen Fällen können Schmerzen auftreten. Bei Immunsupprimierten ist der Verlauf schwerer und die Hautwucherungen ausgeprägter.

Ursachen und Auslöser

Auslöser sind die humanen Papillomaviren (HPV) der Typen 6 und 11, die zur Gruppe der DNA-Viren gehören. Selten werden auch die Typen 16 und 18 mit Genitalwarzen in Verbindung gebracht. Bis heute sind über 100 Untertypen dieses Virus bekannt.

Übertragung

Die spitzen Kondylome sind sehr infektiös. Die Übertragungsrate zwischen Sexualpartnern liegt bei etwa 65 %. Die Ansteckung erfolgt durch den direkten Kontakt mit den infizierten Haut- und Schleimhautpartien. In erster Linie erfolgt dies durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, Oral- oder Analverkehr.

In seltenen Fällen kann das Virus auch durch eine Schmierinfektion (z.B. auf der Toilette), Körperkontakt beim Baden und möglicherweise auch durch kontaminierte Gegenstände übertragen werden. Condylomata acuminata gehört zu den am häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Die Inkubationszeit liegt zwischen 4 Wochen und mehreren Monaten.

Komplikationen

Genitalwarzen können die Entstehung genitaler Karzinome begünstigen. So können in seltenen Fällen die Feigwarzen weiterwachsen, ausarten und sich zu einem Riesenkondylom, einem sogenannten Buschke-Löwenstein Tumor, entwickeln. Im Analbereich kann sich aus den Kondylomen ein Analkarzinom bilden. Die Typen 16 und 18 des humanen Papilloma-Virus werden bei Frauen oft mit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs in Verbindung gebracht. Dabei spielen jedoch auch genetische, hormonelle und immunologische Einflüsse eine Rolle.

Risikofaktoren

Betroffen sind häufig Frauen mit häufig wechselnden Sexualpartnern, immunsupprimierte Patienten und Patienten mit anderen Geschlechtskrankheiten wie HIV. Weitere Risikofaktoren sind die gemeinsame Verwendung von Handtüchern, zusammen baden, enger Körperkontakt, sexueller Missbrauch und Immunsuppressiva. Auch ein übermässiger Rauschmittel-, Alkohol- und Nikotinkonsum erhöht das Risiko einer HPV-Infektion.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt in ärztlicher Behandlung anhand des typischen klinischen Bildes. Um andere Krankheiten wie z.B. Condylomata lata, Molluscum contagiosum oder gut- und bösartige Tumore des Genitalbereichs auszuschliessen, wird eine Gewebeprobe genommen, die anschliessend histologisch untersucht wird. Auch ein Virusnachweis ist möglich.

Vorbeugung

Da das humane Papillomavirus in den meisten Fällen über ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird, kann das Infektionsrisiko durch Safer Sex (z.B. Verwendung von Kondomen) deutlich verringert werden. Weitere Schutzmassnahmen sind die Verwendung von separaten Handtüchern und das Meiden von engem Körperkontakt.

Seit dem Jahr 2006 steht auch eine HPV-Impfung zur Verfügung.

Nicht medikamentöse Behandlung

Die Warzen können mit physikalischen Methoden entfernt werden wie z.B. operativ durch Ausschabung mit einer Kürette. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind die Kryotherapie, Laser- und die Elektrotherapie. Bei allen Therapieverfahren sind Rückfälle möglich und bei zu invasiven Eingriffen kommt es zur Narbenbildung.

Medikamentöse Behandlung

Zur medikamentösen Therapie werden lokal applizierte Salben und Lösungen eingesetzt, die das Warzengewebe zerstören. Die topischen Selbstbehandlungen umfassen die Therapie mit antiproliferativen Substanzen wie Podophyllotoxin (umstritten), 5-Fluorouracil, Cidofovir und mit Immunmodulatoren wie Imiquimod.

Bei einer Behandlung mit Imiquimod können lokale Reizungen auftreten, es hat jedoch eine wesentlich niedrigere Rezidivrate im Vergleich zu anderern Therapien. Zugelassen ist ferner ein Extrakt aus Grüntee zur lokalen Behandlung in Form einer Salbe (siehe unter Grüntee gegen Feigwarzen).

Vorsicht: Selbst wenn die Warzen verschwinden, bedeutet dies nicht, dass die Infektion mit HPV geheilt ist.

siehe auch

Imiquimod, Warzen, HPV-Impfung, Gebärmutterhalskrebs, Grüntee gegen Feigwarzen

LiteraturAutor und Review

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor (SG) hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt. Review: AV


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 3.11.2022 geändert.
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