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Cidofovir Arzneimittelgruppen Antiviralia Nukleosid-Analoga

Cidofovir ist ein antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der Nukleosid-Analoga, der als Mittel der zweiten Wahl für die Behandlung einer Cytomegalie-Retinitis bei AIDS-Patienten eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der viralen DNA-Synthese durch Inhibition der HCMV-DNA-Polymerase. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabeicht. Cidofovir muss mit oralem Probenecid kombiniert werden, um das Risiko für die Nephrotoxizität zu reduzieren. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Neutropenie, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall, Hautausschlag, eine Proteinurie, ein Kreatinin-Anstieg im Blut, Schwäche und Fieber. Cidofovir ist nephrotoxisch und kann oft zu einem Nierenversagen führen.

synonym: Cidofovirum, Cidofovirum dihydricum, Cidofovir-Dihydrat, CDV, HPMPC

Produkte

Cidofovir war in der Schweiz zunächst als Infusionskonzentrat unter dem Markennamen Vistide® (Gilead) im Handel. Es wurde in der Schweiz im Jahr 1997 zugelassen und war seit 2014 nicht mehr erhältlich. Im Jahr 2017 wurde ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung zugelassen (Sidovis®).

Struktur und Eigenschaften

Cidofovir (C8H14N3O6P, Mr = 279.2 g/mol) liegt im Arzneimittel als Cidofovir-Dihydrat vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser löslich ist. Es ist ein Analogon von Cytidin und ein azyklisches Nukleosid-Phosphonat. Siehe auch unter dem Artikel → Nukleinsäuren.

Wirkungen

Cidofovir (ATC J05AB12 ) hat antivirale Eigenschaften gegen das humane Cytomegalovirus (HCMV). Es ist ein Prodrug und wird in der Zelle zum aktiven Wirkstoff Cidofovir-Diphosphat phosphoryliert. Cidofovir hemmt die virale DNA-Synthese durch Inhibition der viralen HCMV-DNA-Polymerase. Der Einbau des falschen Substrats führt zu einem Kettenabbruch.

Indikationen

Als Mittel der zweiten Wahl für die Behandlung der Cytomegalie-Retinitis (CMV-Retinitis) bei Erwachsenen mit AIDS ohne renale Dysfunktion.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabreicht. Um das Risiko für eine Nephrotoxizität zu senken, muss mit jeder Infusion Probenecid oral verabreicht werden. Zusätzlich wird eine intravenöse Vorhydratisierung mit Kochsalzlösung vorgenommen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen wurden mit Tenofovir beschrieben. Probenecid ist anfällig für Interaktionen.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:

Cidofovir ist nephrotoxisch und kann oft zu einem Nierenversagen führen.

siehe auch

Nukleosid-Analoga

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 5.5.2023 geändert.
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