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Imiquimod Arzneimittelgruppen Immunmodulatoren Imidazochinoline

Imiquimod ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Immunmodulatoren, der zur lokalen Behandlung von Feigwarzen, Basaliomen und aktinischen Keratosen zugelassen ist. Imiquimod hat immunstimulierende Eigenschaften, aktiviert Immunzellen und fördert die Bildung von Zytokinen. Es liegt als Creme in Sachets zum Einmalgebrauch vor. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen. Imiquimod kann systemische Nebenwirkungen wie zum Beispiel Infektionskrankheiten, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Müdigkeit verursachen.

synonym: Imiquimodum

Produkte

Imiquimod ist als Creme in Sachets zum Einmalgebrauch im Handel (Aldara® 5 %). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1999 zugelassen. Seit dem Jahr 2014 ist in der Schweiz auch eine Zubereitung mit 3.75 % Imiquimod registriert (Zyclara®). Generika sind registriert.

Struktur und Eigenschaften

Imiquimod (C14H16N4, Mr = 240.3 g/mol) ist ein Imidazochinolin-Amin, das strukturell den Nukleosid-Analoga wie zum Beispiel Aciclovir ähnelt. Es liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser etwas löslich ist.

Wirkungen

Imiquimod (ATC D06BB10 ) hat immunmodulierende, antitumorale, antivirale, proinflammatorische und proapoptotische Eigenschaften. Es stimuliert das Immunsystem, indem es die Bildung von Zytokinen wie zum Beispiel Interferone, Interleukine und TNF-α fördert und Immunzellen wie Monozyten und T-Zellen aktiviert. Die Wirkungen beruhen hauptsächlich auf der Bindung an den Toll-like receptor (TLR) 7 und 8, der auf Immunzellen vorkommt, was den Transkriptionsfaktor NF-κB aktiviert.

Indikationen

Imiquimod ist für die lokale Behandlung von Condylomata acuminata (Feigwarzen), Basaliomen (Basalzellkarzinomen) und aktinischen Keratosen zugelassen.

Aufgrund seiner interessanten pharmakologischen Eigenschaften sind in der wissenschaftlichen Literatur zahlreiche mögliche Off-Label-Indikationen beschrieben, für die Imiquimod von den Behörden allerdings nicht freigegeben ist.

Dosierung

Die Angaben in der Packungsbeilage sollen genau beachtet werden. Vor und nach dem Auftragen die Hände gut waschen. Die Beutel sind nur für eine einmalige Anwendung vorgesehen. Die Creme wird abhängig von der Indikation mehrere Stunden einwirken gelassen und dann mit milder Seife und Wasser abgewaschen. Die behandelte Haut soll vor Sonneneinstrahlung geschützt werden.

Kontraindikationen

Um die Aufnahme in den Körper möglichst gering halten, soll Imiquimod nicht auf offene Geschwüre, Wunden, auf verletzte Haut, Schleimhaut und nicht unter Okklusion aufgetragen werden.

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Interaktionen mit anderen Arzneimitteln sind bisher keine bekannt. Da Imiquimod das Immunsystem stimuliert, sind Wechselwirkungen mit Immunsuppressiva denkbar.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen am Ort der Verabreichung wie zum Beispiel Juckreiz, Brennen, Reizung, Ausschlag, Entzündung, Rötung und Nekrose.

Gelegentlich bis häufig kommen trotz der geringen Aufnahme in den Blutkreislauf auch systemische Reaktionen wie zum Beispiel Infektionskrankheiten, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Lymphknotenschwellung, Müdigkeit und Schlafstörungen vor.

Ähnliche Nebenwirkungen werden auch bei der Behandlung mit Interferonen beobachtet.

siehe auch

Aktinische Keratose, Condylomata acuminata

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 27.2.2024 geändert.
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