PharmaWiki - Aphrodisiaka

Aphrodisiaka

Aphrodisiaka sind Arzneimittel, die den Geschlechtstrieb oder die Potenz fördern. Traditionell wird ein breites Spektrum giftiger, gefährlicher und unwirksamer Substanzen verwendet, die zum Teil aufgrund ihrer Form zweckmässig erscheinen; z.B. Nashörner oder Granatäpfel. Zur Behandlung der erektilen Dysfunktion stehen wirksame Medikamente zur Verfügung, die als Tablette eingenommen werden oder direkt in den Schwellkörper des Penis injiziert werden müssen. Genuss- und Rauschmittel können wirksam sein, sind aber teilweise verboten oder haben unerwünschte Wirkungen.

synonym: Potenzmittel

Produkte

Aphrodisiaka sind als Arzneimittel, Medizinprodukte, Nahrungsergänzungsmittel, Genussmittel und Lebensmittel im Handel. In der Regel handelt es sich nicht um offizielle Anwendungsgebiete.

Struktur und Eigenschaften

Aphrodisiaka haben keine einheitliche chemische Struktur.

Wirkungen

Aphrodisiaka fördern den Sexualtrieb, erhöhen die Libido, stärken die Potenz und intensivieren das sexuelle Erleben.

Medizinische Anwendungsgebiete

Zur Förderung des Geschlechtstrieb oder der Potenz
Erektile Dysfunktion bei Männern
„Hypoactive Sexual Desire Disorder“ (verminderter sexueller Antrieb)

Wirkstoffe

Phosphodiesterase-5-Hemmer erhöhen den Blutfluss in den Schwellkörper des Penis und wirken nur bei sexueller Stimulation:

Sildenafil (Viagra®, Generika)
Tadalafil (Cialis®, Generika)
Vardenafil (Levitra®, Generika)

Prostaglandine müssen direkt in den Schwellkörper des Penis injiziert werden:

Alprostadil (Caverject®)

Dopamin-Agonisten wirken über zentral über das limbische System (Hypothalamus):

Apomorphin sublingual (Uprima®, ausser Handel)
Eine unerwünschte Wirkung bei der Behandlung der Parkinson-Erkrankung, z.B. Pramipexol

In der Schweiz nicht für diese Indikation zugelassen:

Antidepressiva: Bupropion (Wellbutrin®), Trazodon (Trittico®)
Phentolamin
Granisetron
Betanechol
Testosteron, Testosteronpflaster für Frauen, denen die Gebärmutter und die Eierstöcke entfernt wurden

Weitere:

Viele Stimulanzien, Rauschmittel und Genussmittel wie zum Beispiel Cocain oder Alkohol wirken aphrodisierend.

Traditionelle pflanzliche und tierische Aphrodisiaka (Auswahl):

Vorsicht: Teilweise giftig, gefährlich, ungeeignet und unwirksam!

Literatur

Arzneimittel-Fachinformation (CH)
Europäisches Arzneibuch PhEur

Autor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.